U21 EM: Deutschland nach 1:0 über Italien im Finale

Die deutschen Fußball-Junioren haben das erste Endspiel seit 1982 erreicht. Bei der U21 Europameisterschaft in Schweden bezwang die Elf von Coach Horst Hrubesch im zweiten Vorschlussrunden-Spiel etwas glücklich Italien mit 1:0 (0:0) und hat den ersten Titel in der EM-Geschichte vor Augen.

Im Endspiel am kommenden Montag trifft die DFB-Auswahl in Malmö auf England. In der 48. Minute erzielte der Hoffenheimer Andreas Beck vor 8.094 Fußball-Fans im Olympiastadion von Helsingborg den Treffer des Abends. Im Finale gegen England muss Deutschland allerdings auf Ashkan Dejagah (Gelbsperre) verzichten. England behielt nach Elfmeterschießen mit 5:4 gegen Gastgeber Schweden die Oberhand. Am Ender der regulären Spielzeit stand es in Göteborg 3:3.

Hrubesch musste beim erst zweiten Versuch ein U 21-EM-Finale zu erreichen auf Kapitän Sami Khedira verzichten. Der Profi vom VfB Stuttgart konnte aufgrund eines Blutergusses im rechten Knie zwei Tage nicht mit trainieren und wurde nicht rechtzeitig fit. Der Münchner Fabian Johnson kam neu in die Anfangself, in die auch Sebastian Boenisch nach auskurierter Verletzung sowie die zuletzt auf die Bank beorderten Marko Marin und Dennis Aogo zurückkehrten. Und diesmal spielte die DFB-Elf sofort beherzt drauflos: Ersatzkapitän Benedikt Höwedes (4.) und Aogo (5.) boten sich früh gute Chancen.

In der Folge waren gegen die ballsicheren Südeuropäer aber wieder die Defizite im Spielaufbau klar zu erkennen. Beinahe folgerichtig hatten die vor allem bei Standardsituationen starken Italiener auch eine Vielzahl an hochwertigen Möglichkeiten. Sebastian Giovinco (7.) und Marco Motta (17.) zwangen Torhüter Manuel Neuer zu Glanzparaden, bei Marco Andreollis Kopfball an die Latte (8.) hatte der Schalker Schlussmann das Glück auf seiner Seite. Auch der zuletzt gesperrte Jungstar Mario Balotelli (24.) machte mit einem scharfen Schuss aufs Tornetz auf sich aufmerksam. Und schließlich rettete der unauffällige und später ausgewechselte Marin bei Salvatore Bocchettis Schuss (44.) das für Rückhalt Neuer & Co. durchaus glückliche 0:0 in die Pause.

Nach dem Wechsel hatten die Deutschen wieder den besseren Start – und diesmal auch das nötige Glück, dass Becks Aufsetzer aus der Distanz an Torwart Andrea Consigli vorbei den Weg ins Tor fand. Gut sah der Keeper bei dieser Aktion wahrlich nicht aus. Nun warf Hrubeschs Truppe ihren Kampfgeist in die Waagschale und bot dem Weltmeister-Nachwuchs auf diese Weise besser Paroli. Beim lange nicht mehr so wirkungsvoll wie in den ersten 45 Minuten agierenden Gegner rächte sich nun die an den Tag gelegte Abschlussschwäche. Der für den verletzten Marin gekommene Änis Ben-Hatira (73.) und Neuer (78./90.) mussten in der italienischen Drangperiode aber noch in höchster Not klären, ehe der Traum vom Endspiel-Einzug endgültig perfekt war.