Stuttgart darf auf Achtelfinale der Champions League hoffen

Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart darf weiter auf den Einzug in die K.o.-Runde der Champions League hoffen. Dank einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte kam der VfB beim haushohen Favoriten FC Sevilla zu einem verdienten 1:1 (0:1).

Dabei erlöste Zdravko Kuzmanovic die Schwaben mit einem 20-Meter-Geschoss in der 79. Minute. Der VfB hätte durchaus auch als Sieger vom Platzgehen können. Die Spanier hatten zuvor den Gästen in den ersten 45 Minuten zum Teil eine Lehrstunde erteilt. Die Platzherren gingen durch einen Treffer von Mannschaftskapitän Jesus Navas bereits in der 14. Minute in Führung. Durch die Punkteteilung sicherten sich die Andalusier den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der europäischen Königsklasse.

Nach dem Seitenwechsel dominierten die Schützlinge von Teamchef Markus Babbel, der seiner Elf durch frühe Wechsel für mehr Stabilität verlieh. Babbel hatte Sebastian Rudy für Roberto Hilbert und Stefano Celozzi für Kahlid Boulahrouz gebracht. Somit war die gesamte im ersten Spielabschnitt schwache rechte Seite ausgetauscht. Stuttgart schaffte die Wende und es hätte auch mehr dabei herausspringen können. Zunächst verfehlte Rudy nur knapp (53.), ehe Pogrebnyak nur 60 Sekunden später einen Abpraller an den Querbalken köpfte. In der 83. Minute verpasste der für den schwachen Thomas Hitzlsperger gekommene Julian Schieber die ganz große Chance, als er aus fünf Metern vergab.

Nach zwei Unentschieden und der 1:3-Heimschlappe gegen Sevilla müsste der VFB (3) allerdings die letzten beiden Gruppenspiele bei den Glasgow Rangers (2 Punkte) und gegen Unirea Urziceni (5) gewinnen, um in die Runde der letzten 16 einzuziehen. Im zweiten Spiel der Gruppe G kam Urzinceeni vor heimischer Kulisse gegen Glasgow nicht über ein 1:1 hinaus.

Die Andalusier sind seit dem 16. April im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan ungeschlagen. Die mit starken Personalsorgen angetretenen Schwaben hatten die Möglichkeit, diese Serie zu beenden. Dabei fiel der Führungstreffer der Platzherren noch ohne große Gegenwehr. Mit dem Rücken zum Tor stand Luis Fabiano an der Strafraumgrenze, wurde angespielt und passte mustergültig zu Navas weiter. Seelenruhig konnte der Kapitän Maß nehmen und ließ Schlussmann Jens Lehmann keine Chance.

Stuttgart verlor schon vor knapp einem Jahr im UEFA-Cup in der Gruppenphase in Sevilla mit 0:2 – diesmal wollten es die Gäste besser machen. “Nur hinten drin zu stehen, und hoffen, dass etwas passiert, wäre das Falsche“, meinte Babbel. Doch der VfB kam erst nach dem Wiederanpfiff zu ihren Chancen und wurden für ihre Offensivbemühungen belohnt. Wie wäre die Partie ausgegangen, wenn die Schwaben von Beginn an so agiert hätten.

Dabei hätte der VfB sogar schon nach 180 Sekunden in Führung gehen können. Die große Möglichkeit eingeleitet hatte der SchiedsrichterMartin Atkinson. Vom Bein des Unparteiischen kam die Kugel zum VfB, der plötzlich mit Fünf gegen Zwei angreifen konnte. Doch der schwache Hitzlsperger verlor den Ball leichtfertig.