Stefan Beinlich lehnt Engagement beim FC Hansa Rostock ab

Das Tischtuch zwischen dem abgestiegenen Fußball-Bundesligisten FC Hansa Rostock und seinem ehemaligen Kapitän Stefan Beinlich scheint zerschnitten zu sein. Beinlich, der nach der vergangenen Saison seine Fußballschuhe an den Nagel hing, lehnte einen Job beim FC ab und begründete seine Entscheidung im Fachmagazin «kicker» mit den Worten: “Das alles hat für mich das Motto: Mittendrin, aber nur dabei.”

Seinen Vorstellungen nach, war eine Zusammenarbeit mit Trainer Frank Pagelsdorf in der Art eines Sportdirektors vorgesehen, am Ende war es nach seiner Meinung aber eher eine Art Mannschaftsleiter. Weiterhin kritisierte er harsch die Führungsetage der Hanseaten. “Hier kommt vieles nicht voran, weil es in der Funktionärsebene keine Ansätze gibt, sich kritisch mit dem eigenen Tun auseinanderzusetzen. Es geht einigen nicht um den FC Hansa, sondern um sich selbst“, so der ehemalige Nationalspieler.


Das er damit nicht auf Gegenliebe stößt, war wohl abzusehen. So äußerte sich Vorstandschef Dirk Grabow gegenüber «Hansa-online» nicht gerade zuversichtlich, was eine weitere Zusammenarbeit angeht. “Nach den Äußerungen von Stefan im Kicker sehen wir derzeit keine Basis für ein weiteres Gespräch», so Grabow und fügte hinzu, “Von dieser Aussage bin ich geschockt und ich empfinde sie als höchst anmaßend. Für jeden, der hier arbeitet, ist Hansa Rostock viel mehr als nur ein Job. Wenn das nicht so wäre, würde der Verein gar nicht funktionieren. Das trifft im Übrigen auch auf die Vorstandsmitglieder zu.”

Zudem bedauere der Vorstandschef, dass sich der 36-jährige Beinlich erst an die Medien gewandt hat und dann erst dem Verein seine Entscheidung seines Nicht-Engagement bei Hansa bekannt gab. “Ich hätte schon erwartet, dass er noch einmal das direkte Gespräch mit uns sucht, um uns seine Entscheidung persönlich mitzuteilen“, erklärte Grabow, der im gleichen Atemzug betonte, dass ihm Beinlich für seinen Verzicht keine Gründe genannt habe.


Dass es für Beinlich nicht für den erhofften Posten des Sportdirektors gereicht hat, begründete Grabow mit der Personalie von Manager Herbert Maronn. “Zusätzlich einen Sportdirektor zu installieren, halten wir deshalb nicht für sinnvoll. Das ist übrigens auch bei den meisten Vereinen der Liga nicht üblich. Bevor man in der Hierarchie eines Unternehmens oder eines Fußballvereins ganz oben einsteigt, sollte man erst einmal einige Erfahrungen gesammelt und in dem Bereich gearbeitet haben“, erläuterte der Vorstandschef.

Stefan Beinlich lehnt den Job als Teammanager ab

(dpa)