Schiri Merk weint nach Abpfiff seiner letzten Partie

Coach Ottmar Hitzfeld vergoss am gestrigen Tag seines Abschieds Tränen und auch Schiedsrichter Markus Merk ließ nach seinem letzten Pfiff in der Fußball-Bundesliga seinen Gefühlen freien Lauf.

Der 46-jährige Referee beendete am Samstag in der Partie Bayern München gegen Hertha BSC Berlin (4:1) nach 339. Einsätzen im Fußball-Oberhaus seine Karriere auf eigenen Wunsch. Merk hätte noch ein Jahr als Unparteiischer wetermachen können, da er die Altersgrenze noch nicht erreicht hat. “Es war für mich ein ganz bewegender, ein hoch emotionaler Tag“, so Merk im Anschluss an sie Partie.


Als Torwart-Titan Oliver Kahn kurz vor dem Abpfiff ausgewechselt wurde, umarmte er den Ex-Nationaltorhüter und machte mit ihm den Trikottausch nach Spielende klar. “Es ist eine große Ehre für mich, gemeinsam mit Oliver Kahn die Karriere beenden zu dürfen“, sagte Merk. Der Keeper sagte spontan zu: “Das war so ein gegenseitiger Respekt. Jetzt hatte ich erstmals ein Schiedsrichter-Trikot an“, erklärte Kahn in der anschließenden Pressekonferenz, nachdem er zuvor stolz das gelbe Schiedsrichter-Trikot angezogen hatte. “Nach dem Torwart-Job tue ich mir aber jetzt keinen Schiedsrichter-Job an“, fügte der 38-Jährige scherzend hinzu.

Der aus dem pfälzischen Otterbach stammende Zahnarzt pfiff bei Welt- und Europameisterschaften und auch das EM-Finale der Euro 2004 in Portugal. Merk hatte, ebenso wie Kahn, den Zeitpunkt seines Abgangs selbst festgelegt: “Ich wollte auf dem Höhepunkt abtreten.” In den letzten 90 Minute seiner Schiri-Karriere spürte er “den Puls bis oben hin klopfen“. Tadellos pfiff er die letzte Partie und musste weder die Gelbe noch die Rote Karte zücken.


Schiedsrichter Markus Merk geht nach dem Spiel mit dem Trikot von Oliver Kahn vom Platz.

(dpa)