Nach WM-Aus für Ägypten: Randale in Kairo

Nach der bitteren Niederlage der ägyptischen Nationalmannschaft im Qualifikationsspiel zur WM gegen Algerien haben etwa 2.500 verbitterte Anhänger vor der algerischen Botschaft in Kairo randaliert.

Dabei zündeten sie algerische Fahnen an und skandierten: “algerische Diplomaten raus aus Ägypten.” Zudem bewarfen sie die Polizei, die ihnen den Weg zu der Botschaft im Stadtteil Zamalek versperrten, mit Steinen. Zunächst unternahmen die Sicherheitsbeamten nicht, bis sie schließlich mit Knüppeln dazwischen gingen. Erst nachdem Anwohner den Randalieren zu verstehen gaben, dass es nicht richtig sei, “wenn sich die Ägypter untereinander prügeln“, kehrte langsam wieder Ruhe ein.

Zuvor hatte sich Algerien im entscheidenden Spiel auf neutralen Boden (Sudan) durch einen 1:0-Erfolg gegen Ägypten noch für die WM 2010 in Südafrika qualifiziert. Nach Spielende hatten algerische Fans in Khartum auf ägyptische Zuschauer eingeschlagen. Wie das Gesundheitsministerium in Kairo mitteilte, seien dabei 21 Ägypter verletzt worden.

Auch im Heimspiel Ägyptens gegen Algerien in Kairo war es zuvor teilweise zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden neben zahlreichen Fußball-Fans auch einige algerische Spieler verletzt. Ägypten hatte mit dem 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel das Entscheidungsmatch im Sudan erzwungen.

Der von einigen Medien angeheizte Streit der Fans ist inzwischen auch bis in die Politik vorgedrungen. Nach den Ausschreitungen in Khartum hatte das ägyptische Außenministerium am gestrigen Donnerstag (19.11.2009) Botschafter aus Algerien zu Konsultationen nach Kairo zurückberufen.