Mission UEFA-Cup nach 0:4 in Piräus für Hertha BSC beendet

Die Rumpfelf des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC hat in Piräus Schiffbruch erlitten und beendete die Mission UEFA-Cup. Der Hauptstadtclub verlor das letzte Gruppenspiel beim griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus mit 0:4 (0:0) und schied trotz einer über weite Strecken der Partie engagierten Vorstellung aus.

Die Treffer für die Platzherren besorgten der Brasilianer Dudu (54. Minute) mit einem Kopfball, der Argentinier Luciano Galletti per Foulelfmeter (67.), Vassilis Torosidis (86.) und Diogo (89.). Dabei war der insgesamt neunte Europapokal-Heimerfolg der Griechen hintereinander dank einer Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel verdient, aber ein, zwei Tore zu hoch.

Nach der höchsten Europacup-Pleite verließen die Akteure des Tabellendritten der Bundesliga den Rasen mit hängenden Köpfen. Und auch Hertha-Coach Lucien Favre war nach der Klatsche tief enttäuscht. “Es war heute mehr drin. Aber wir haben zu überhastet gespielt. Uns hat die Geduld gefehlt. Ein paar Spieler von uns konnten mit dem Tempo nicht leben“, sagte der Übungsleiter. “In den ersten Minuten ist die Enttäuschung natürlich riesig“, so Mittelfeldmann Maximilian Nicu. “Ich weiß nicht, was in der zweiten Halbzeit passiert ist – das Spiel ist gekippt, und da sind wir zusammengebrochen.”


Vor der Pause hatte Hertha eine überzeugende Leistung geboten – nur das Tor fehlte. Dabei musste Favre nicht nur auf seine Langzeitverletzten, sondern auch auf Stürmer Andrej Woronin (Grippe), Mittelfeld-Organisator Gojko Kacar (Knieprellung) und Innenverteidiger Josip Simunic (Muskelverhärtung) verzichten. Und auf der Bank hatte der Coach kaum Alternativen.

Dennoch ließ sich Hertha von den 33.000 Fußball-Fans und der legendären Heimstärke der Griechen eine Halbzeit lang überhaupt nicht beeindrucken, legte munter los und hätte schon nach zehn Minuten 2:1 führen müssen. Doch Pal Dardai (3. Minute) und Marko Pantelic (10.) vergaben “todsichere” Chancen: Der Ungar scheiterte alleinstehend vor Piräus-Keeper Antonis Nikopolidis, der Torjäger aus Serbien traf nach einem Abpraller mit seinem schwachen linken Fuß das leere Tor nicht. Zuvor hatte sich der überragende Raffael sehr gut in Szene gesetzt. Auch bei der zweiten Chance des Brasilianer war Ex-Europameister Nikopolidis auf der Hut (39.).

Auf der Gegenseite rettete Marc Stein nach einer turbulenten Schuss-Serie auf der Linie (5.). Der Argentinier Fernando Belluschi vergab die Führung für den in der Abwehr unsicheren griechischen Rekordmeister (13.), der die letzten acht Heimspiele im Europapokal gewonnen hat und seit zweieinhalb Jahren ungeschlagen ist. Kaka klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Beluschi (42.). Der Elfmeter für Piräus war dagegen geschenkt, denn Dudu fiel nach einem harmlosen “Zupfer” von Steve von Bergen wie ein Baum.

Hertha-Torhüter Jaroslav Drobny, der von 2001 bis 2005 für Panionios Athen gespielt hatte, wurde mehrfach geprüft und verhinderte gegen die immer stärker werdenden Griechen eine höhere Niederlage. Der eingewechselte Waleri Domowtschijski vergab die fast hundertprozentige Chance zum Ehrentreffer (78.). (dpa)