Meister blamiert sich – 1:3 gegen BVB

Der amtierende deutsche Meister VfL Wolfsburg auf Talfahrt: Nur fünf tage nach dem Aus in Europas Königsklasse mussten die Niedersachsen einen weiteren Tiefschlag hinnehmen.

Die Truppe von Coach Armin Veh kassierte zum Abschluss des 16. Spieltages in der Fußball-Bundesliga nach einer katastrophalen Vorstellung eine 1:3 (0:3)-Schlappe vor heimischer Kulisse gegen Borussia Dortmund. Damit warten die Wölfe seit insgesamt sechs Pflichtspielen auf einen Sieg.

Dabei brachte Torjäger Lucas Barrios (8. Minute/10.) die Gäste per Doppelschlag auf die Siegerstraße. Vor 30.000 Anhängern in Wolfsburg sorgte Patrick Owomoyela (36.) noch vor dem Seitenwechsel für die Vorentscheidung. Grafites Tor (55.) im etwas besseren zweiten Durchgang der Hausherren war zu wenig gegen die seit neun Meisterschaftsspielen ungeschlagenen und auf Platz sechs vorgerückten Schützlinge von Coach Jürgen Klopp.

Dabei ging das Desaster der Gastgeber, die nach der Schlappe auf Rang neun abrutschten, früh los: Nach noch nicht einmal zehn gespielten Minuten waren die Dinge bereits geklärt. Und bei den beiden Toren durch Barrios offenbarten die Wölfe erneut eklatante Schwächen im Defensivverbund, allem voran Weltmeister Diego Barzagli. So düpierte Dortmunds Mohamed Zidan als Vorbereiter gleich mehrere Wölfe-Spieler, der Abschluss zu seinen Saisontreffern sieben und acht war für Goalgetter Barrios nur noch eine Formsache. Nach nur zwanzig gespielten Minuten wechselte Veh gleich zwei Mal aus, brachte dabei auch Angreifer Grafite. Kurz nach dem seitenwechsel erwies sich die Variante mit einem Angreifer und einem “Sechser” als kapitaler Fehlgriff, Veh musste revidieren und seinen Kritiker damit weitere Argumente einräumen.

So bekam der Ein-Mann-Angriff mit Edin Dzeko Zuwachs, zur Sache ging’s vor dem Tor der Borussen aber auch in der Folgezeit erstmal nicht. Den ersten ernsthaften Schuss durch Sascha Riether musste Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller in der 45. Minute abwehren.

Im ersten Durchgang waren die Gastgeber aber am weitesten von ihren eigenen Ansprüchen entfernt. So gut wie keine Ideen im Aufbau, kaum ein Ball in die Spitze, dafür aber jede Menge Defizite in der Deckung. Die Anhänger quittierten die desolate Vorstellung ihrer schwächelnden Idole mit gellenden Pfiffen. Doch dann keimte Hoffnung auf: Grafite traf. Etwas größeres Engagement konnte man den Hausherren nicht absprechen, doch den Ton gaben letztlich die Gäste weiter an. Und selbst auf den Rängen waren hauptsächlich die Freudengesänge der Borussen-Anhänger zu hören.