Manfred Amerell: DFB leitet interne Ermittlungen ein

Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf dpa-Anfrage bestätigte, wurden interne Ermittlungen wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung im Bereich der Schiedsrichter eingeleitet.

So teilte ein DFB-Sprecher mit, dass man den Fall prüfe. Auch zählen Vernehmungen und Gespräche mit Beteiligten zu den Ermittlungen.

Bereits am 17. Dezember des vergangenen Jahres hatte der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses, Volker Roth, Kenntnis erhalten, dass Manfred Amerell einen jungen Schiedsrichter aus der Bundesliga belästigt haben soll. Namen wollte der DFB jedoch nicht nennen. Amerell, der sich von seinen Aufgaben im DFB-Schiedsrichterausschuss aus «”gesundheitlichen Gründen” entbinden ließ, hatte die Vorwürfe als “haltlos und aus der Luft gegriffen” zurückgewiesen. Zudem hat Amerell inzwischen einen Anwalt eingeschaltet.

In der “Süddeutschen Zeitung” verwies DFB-Präsident Theo Zwanziger auf eine “Sachverhaltsaufklärung” des Verbandes: “Das ist schwierig, deshalb wollen wir nicht zu früh Leute belasten oder entlasten. Im Moment steht der Persönlichkeitsschutz über allem.” Zudem kündigte der Präsident weitere Vernehmungen an, die Verbands-Justiziar Jörg Englisch durchführen soll. Da DFB-Vizepräsident Rainer Koch erst mit Verspätung am 3. Februar über die Vorwürfe gegen Amerell informiert wurde, hat er bereits erste Konsequenzen gezogen und seine Zuständigkeit für die Unparteiischen abgegeben.

Im “kicker” sagte Roth dazu: “Nach den DFB-Statuten ist der Präsident zu informieren und nicht der Vizepräsident. Genau das habe ich getan.” Wann Roth den Präsidenten informiert habe, sagte er indes nicht. Ein DFB-Sprecher betonte jedoch, der Verband und Zwanziger haben auf diese Informationen “umgehend reagiert.”