Magath-Ära auf Schalke gestartet – Asamoah ausgeraubt

Am heutigen Donnerstag um genau 10:08 Uhr hat für die Truppe vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 die die Ära Felix Magath begonnen. Dabei bereiteten etwa 4.000 Anhänger der Königsblauen dem neuen Chefcoach nebst seinen Schützlingen einen netten Empfang.

Zu Start der Saisonvorbereitung der Schalker konnte der 55 Jahre alte Fußball-Lehrer 22 Akteure begrüßen. Einzig Lewan Kobiaschwili hat noch etwas länger Urlaub gewährt bekommen. Dies begründete der Coach damit, dass “ein älterer Spieler mehr Zeit zur Regeneration braucht.” Heiko Westermann kam verspätet aus den Ferien, sollte aber rechtzeitig zur Nachmittagseinheit in Gelsenkirchen dabei sein. Das die Profis Manuel Neuer und Benedikt Höwedes noch mit der U21 bei der EM in Schweden verweilen, versteht sich von selbst.

Ich freue mich, dass es nun endlich richtig losgeht. Denn die Mannschaft ist das Herzstück eines Vereins. Denn ohne Spieler geht es ja nun mal nicht“, meinte der Übungsleiter nach der gut 100 Minuten andauernden ersten Einheit. Zuvor hatte Magath in der Kabine eine Ansprache an die Mannschaft gehalten und den Akteuren deutlich gemacht, dass arbeitsreiche Wochen auf sie warten. “Er hat uns gesagt, wer nicht mitzieht, wird Probleme bekommen“, teilte Gerald Asamoah mit, der sich über frischen Wind freut aber auch einen privaten Schock zu verarbeiten hat.

Am Wochenende war Asamoahs Haus in Marl ausgeraubt worden. Die unbekannten Täter hatten eine Balkontür aufgehebelt und vor allem Schmuck entwendet. “Es sah aus wie nach einem Bombenangriff. Die reinste Müllkippe, alles durchwühlt“, sagte der 30 Jährige der “Bild”-Zeitung. Neben Autoschlüsseln und Bekleidung stahlen die Diebe auch die WM-Medaillen Asamoahs von 2002 und 2006 sowie seine WM-Uhr von 2006.

Auch Kevin Kuranyi, der unter Magath einst in Stuttgart zum Nationalspieler reifte, sieht eine neue Ära angebrochen. “Das Gute ist, dass alle bei Null anfangen und sich neu beweisen können. Wer nicht mitzieht, wird es sehr schwer haben unter dem Trainer“, betonte der Angreifer, der wie Asamoah schon nach dem “verhaltenen Auftakt” (Magath) stöhnte: “Für den Anfang war es schon hart. Aber ich hoffe, dass wir als Mannschaft von seiner Erfahrung und seinen Erfolgen profitieren.” Auch wenn die Spieler schon ziemlich mitgenommen wirkten nach dem Auftakt, werde sich die Intensität schon “noch ein wenig steigern“, kündigte “Quälix” Magath genüsslich seinen grünen Tee schlürfend die gefürchteten Ausdauer-Einheiten an: “Sie werden demnächst die Wälder hinter Schloss Berge kennenlernen.”

Einige Profis wie der zuletzt an den HSV verliehene Albert Streit und der zu den Amateuren abgeschobene Carlos Grossmüller empfingen schon deutliche Signale, dass Magath mehr Einsatz und Engagement erwartet. “Aber nicht nur diese Beiden dürfen sich angesprochen fühlen. Das ist auch keine schlechte Nachricht für sie, sondern eine gute. Denn jetzt haben sie einen Hinweis. Ich würde mich als Spieler darüber freuen. So wie sie sich heute präsentiert haben, sollten sie es künftig besser nicht tun“, sagte Magath, auf den das gesamte Team einen noch etwas verhaltenen und verunsicherten Eindruck machte. “Da fehlt noch das Selbstvertrauen nach der wenig erfolgreichen Saison.”

Insgesamt sieht Magath nach vier Arbeitstagen “überragende Bedingungen” im Revier. Allerdings mäkelt er an “zu langen Wegen” und “verstreuten Gegebenheiten” auf dem Riesen-Areal herum. “Das ist nicht so, wie ich es gewohnt bin. Was wir benötigen, liegt ein wenig weit auseinander“, meinte er. Und kündigte prompt Umbaumaßnahmen an: “Man kann nicht alles auf einmal machen. Aber es wird sich was ändern. Auch wenn es nicht gleich in ein paar Tagen ideal sein kann.”