Löw behält Test-Kurs für WM 2010 bei

Bundetrainer Joachim Löw sieht seine Schützlinge auf einem guten Weg in Richtung der WM 2010 in Südafrika. Daran ändert auch in seinen Augen auch die peinliche Vorstellung im gestrigen letzten WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland (1:1) nichts.

Meine Elf hat versucht, die Partie noch zu drehen und dabei Moral bewiesen. Wir hatten uns vorgenommen ungeschlagen die Qualifikationsrunde zu überstehen“, sagte der Fußball-Lehrer, nachdem Lukas Podolski der DFB-Auswahl in der HSH Nordbank Arena mit seinem Treffer in letzter Minute noch das Remis bescherte.

Für die letzten beiden Testspielen 2009 gegen Chile am 14. November in Köln und am 18. November gegen Ägypten in Gelsenkirchen versprach der Coach wieder mehr Kraft und Leidenschaft. “Wir treten in Städten mit viel Fußball-Begeisterung an. Wir bereiten uns wieder intensiv auf die Spiele vor und da werden wir wieder neuen Schwung und neue Energie haben“, so Löw.

Einsichtig zeigten sich die Akteure um Mannschaftskapitän Michael Ballack nach der schwachen Vorstellung am gestrigen Mittwoch gegen de Finnen. Allerdings machte sich auch Unmut über das gellende Pfeifkonzert der Anhänger in der mit 51.500 Fans ausverkauften Hamburger Arena breit. “Natürlich tut das jedem Spieler weh, das ist für mich auch unverständlich“, meinte Ballack. Nach der erfolgreichen Qualifikation am vergangenen Samstag (1:0 in Russland) hätte man vier Tage darauf mehr “Applaus und viel mehr Geduld” verdient gehabt, zumal man in der Quali-Runde hervorragende Leistungen gezeigt hatte. Auch Schlussmann René Adler fand die Reaktion der unzufriedenen Fans “unangebracht“.

Löw will auch in den November Test-Spielen seine Experimente mit der Aufstellung fortsetzen. Sicher ist, dass gegen Chile der Bremer Tim Wiese und gegen Ägypten der Schalker Manuel Neuer die Möglichkeiten bekommen sich auszuzeichnen. Zudem kann sich der Shootingstar des FC Bayern, Thomas Müller, auf eine Nominierung einstellen. Wieder mit an Start gehen soll auch der Hamburger Defensivmann Jérome Boateng, der in der gestrigen Partie nach der Gelb-Roten Karte in Russland gesperrt war.

Andreas Beck, Boantengs Ersatzmann auf der rechten Abwehrseite, konnte am Mittwochabend wie einige andere WM-Kandidaten nicht überzeugen. Allerdings wollte der Bundestrainer über die Akteure nicht zu hart urteilen. “Es ist sicher nicht leicht, nach so einem außergewöhnlichen Highlight wie gegen Russland in die Mannschaft zu kommen und sich zurechtzufinden“, sagte Löw. Zudem seien es noch alles junge Akteure “ohne große Länderspiel-Erfahrung“.