Köln ohne Poldi in Bochum – “Endspiel” für Soldo

Beim 1. FC Köln erhöht sich, vor dem Spiel beim VfL Bochum, der Druck auf Übungsleiter Zvonimir Soldo. Von einem Aufstand der Profis gegen den Coach will bei den Geißböcken jedoch niemand etwas wissen. Auch Soldo selbst nicht.

In einem Gespräch mit dem “kicker” sagte der Fußball-Lehrer im Vorfeld des Keller-Duells in Bochum am kommenden Samstag: “Wenn ich die Zeitungen lese, muss ich froh sein, dass die Mannschaft überhaupt wieder zum Training gekommen ist…”

Für Soldo hat die Partie angesichts der sportlichen Misere bereits ein Endspiel-Charakter. Keinen Gedanken verschwendet der 42-Jährige daran, ob er im Falle einer ähnlich desolaten Vorstellung seiner Mannschaft wie beim 0:4 gegen 1899 Hoffenheim seinen Hut nehmen müsse. “Ich denke positiv. Das erwarte ich auch von der Mannschaft“, meinte der Coach, dessen Position nach der katastrophalen Heimpleite aber weiter geschwächt scheint. Nachdem Soldo erneut Kritik an einigen Schützlingen wegen mangelnden Einstellung übte, muss er nun befürchten, dass seine Autorität gezielt untergraben wird.

Denn auf einer teaminternen Mannschaftssitzung sind Dinge besprochen worden, die am Ende über “Maulwürfe” in die Öffentlichkeit gelangten. “Ob das bedeutet, dass der Trainer schwach ist, müssen andere beurteilen“, so der Trainer, der eingestand, dass die Arbeit so nicht einfach sei, wenn Dinge an die Öffentlichkeit durchdringen. “Das zerstört Vertrauen.” Dennoch betonte der Trainer, dass er bei Autoritätsproblemen selbst die Konsequenzen ziehen würde.

Zumindest wird es am 14. Spieltag in Bochum kein leichtes Unterfangen, zumal der in Köln noch nicht überzeugend spielende Lukas Podolski gelb gesperrt fehlen wird. Zudem droht dem formschwachen Soldo-Kritiker Milivoje Novakovic die Bank. Soldo muss möglichst schnell herausfinden, auf welche Akteure er sich im Kampf um den Klassenerhalt verlassen kann, Novakovic stünde dabei “unter Beobachtung”, sagte Soldo.

Anders die Stimmung beim VfL, der drei Punkte beim Hamburger SV holte und zugleich den ersten Sieg unter Heiko Herrlich feierte, was zu neuem Selbstvertrauen geführt hat. Dennoch sei angesichts der misslichen Lage keine Entspannung angesagt, meinte der Coach. Zudem muss er auf die Dienste der verletzten Anthar Yahia, Mimoun Azaouagh und Philipp Bönig sowie Zlatko Dedic (Schweinegrippe) verzichten.