Klinsmann und Bayern einigen sich auf Vertragsauflösung

Ein Vierteljahr nach der Entlassung von Jürgen Klinsmann, verständigten sich der Fußball-Bundesligist FC Bayern München und der ehemalige Chef-Trainer auf eine Auflösung des bis Ende Juni nächsten Jahres laufenden Kontrakts.

In einer knappen Erklärung teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister dies mit, ohne dabei nähere Einzelheiten über die endgültigen Trennung zu machen. Klinsmann dürfte aber aus den langen Verhandlungen als Gewinner hervorgehen, da ihm die Vertragsauflösung mit Sicherheit mit einer stattlichen Summe finanziell versüßt worden ist.

Der FC Bayern hatte am 27. April nach insgesamt nur zehn Monaten die Reißleine gezogen und das “Projekt-Klinsmann” für beendet erklärt. “Das beste Konzept nutzt nichts, wenn irgendwann nicht die Ergebnisse kommen“, erklärte Manager Uli Hoeneß ernüchtert. Jupp Heynckes rückte für den Rest der Saison auf die Trainer-Bank, jedoch konnte auch er nicht verhindern, dass die Bayern-Saison ohne einen einzigen Titel endete.

Im ersten Moment saß der Stachel unglaublich tief“, meinte Klinsmann wenige Wochen nach seinem Aus beim FCB noch einmal im Blick zurück. Seine Arbeit in München sei “extrem von allen Richtungen” gewesen: “Jede Kleinigkeit hat für einen Riesen-Aufruhr gesorgt. Das Sportliche wurde in den Hintergrund gerückt. Es ging nur emotional und populistisch um die verschiedensten Themen.” Sein mittelfristig angelegtes Projekt beim FC Bayern sei so nicht zu verwirklichen gewesen, verteidigte sich Klinsmann. “Wenn man jede Woche infrage gestellt wird, ist es schwer, diesen Prozess mittel- und langfristig zum Erfolg zu führen.”

Den FC Bayern verfolgte Klinsmann auch weiterhin – und sah sich durch die zahlreichen Neuverpflichtungen bestätigt. “Die Transfers sind wirklich bemerkenswert. Denn sieben, vielleicht auch acht oder neun neue Spieler – das ist fast eine komplette Mannschaft und zeigt, dass man im Nachhinein meiner Analyse gefolgt ist“, sagte der frühere Stürmer Ende Juni. “Und es zeigt überdeutlich, dass offensichtlich nicht der Trainer alleine schuld war an den Niederlagen der vergangenen Saison – wie es so oft dargestellt wurde.” (dpa)