Kahn rät Rensing den FC Bayern zu verlassen

Auch nach dem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen den amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg will bei FC Bayern München nicht recht Ruhe einkehren. Im Blickpunkt steht mit Schlussmann Michael Rensing jemand, der am vergangenen Spieltag nicht einmal mitgespielt hat.

Dem 25 Jahre alten Keeper haben nun zwei Cheftrainer innerhalb der letzten sechs Monate das Vertrauen entzogen und ihn auf die Auswechselbank verfrachtet. Nun hat der Torwart-Titan und ehemalige Mannschaftskapitän des FC Bayern, Oliver Kahn, dem jungen Torwart einen Vereinswechsel nahe gelegt um damit die Konsequenzen aus der erneuten Degradierung von Bayerns Fußball-Lehrer Louis van Gaal zu ziehen.

So soll sich Rensing überlegen, “ob das hier noch Sinn macht. Oder ob es besser ist, sich einen anderen Verein zu suchen. Im Winter oder nach der Saison“, sagte Kahn in der “Bild”-Zeitung. In der Münchner “Abendzeitung” sagte er zugleich: “Für ihn wird das beim FC Bayern nichts mehr.”

Rensing hatte unmittelbar nach der Degradierung noch erklärt, für einen Wechsel keinen Grund zu sehen. Nachdem Rensing schon unter Jürgen Klinsmann im April dieses Jahres auf die Bank gesetzt wurde, hatte Neu-Coach van Gaal weniger Geduld mit dem zuletzt als Top-Talent gehandelten Schlussmann.

Bei seinem Amtsantritt hatte der Niederländer Rensing überraschend wieder zum Stammtorwart befördert – allerdings mehr aus der Not heraus, nachdem sich die Bayern in der Sommerpause lange vergeblich um die Dienste des Schalkers Manuel Neuer bemüht hatten. “Mit Neuer wurde Rensing sein Selbstvertrauen genommen“, so Kahn. Nach Rensings schwacher Leistung vor zwei Wochen beim FSV Mainz 05 (1:2) hatte van Gaal ihn wie einst Klinsmann ausgetauscht. Nutznießer in beiden Fällen: Ersatzkeeper Jörg Butt, der am Wochenende gegen den VfL Wolfsburg erstmals in der neuen Saison zum Zug kam und van Gaals Vertrauensbeweis mit starken Paraden dankte.

Ich weiß nicht, ob Michael die Kraft, die menschliche Stärke hat, sich davon zu erholen“, sagte Kahn, der allerdings auch schon das Ende von Butt kommen sieht: “Da Jörg keine 20 Jahre jung ist, wird sich Bayern nach einem neuen Torwart für die Zukunft umsehen, da bin ich mir ganz sicher.” (dpa)