HSV nach 3:1 über Aston Villa Gruppensieger

Der Hamburger SV hat dank der kroatischen Torgaranten Mladen Petric und Ivica Olic einen überaus gelungenen Jahresausklang gefeiert. Die Hanseaten schlugen im Gruppenfinale des UEFA-Pokals mit einer Gala-Vorstellung den mit zweitem Geschirr angetretenen Premier-League-Club Aston Villa mit 3:1 (2:0).

Petric in der 18. Minute mit einem wunderbaren Linksschuss und Olic mit einem Doppelpack (30./57.) besorgten die vielumjubelten Treffer vor 49.121 Fußball-Fans in der HSH- Nordbank-Arena. Den Ehrentreffer für die Gäste, die nach einer Gelb-Roten Karte für Steve Sidwell die letzten sieben Minuten mit einem Mann weniger spielten, erzielte Nathan Delfouneso in der 83. Minute eher aus Versehen.

Durch den Erfolg gegen den bis vor der Spiel punktgleichen Tabellen-Vierten der englischen Elite-Liga zogen die Norddeutschen souverän als Erster der Gruppe F in die K.o.-Runde ein. Villa und Ajax Amsterdam kamen ebenfalls weiter. Der künftige Gegner des HSV, der Drittplatzierte einer anderen Gruppe, wird am 19. Dezember in Nyon in der UEFA-Cup-Auslosung ermittelt.

Verwöhnt wurden die HSV-Fans in der eigenen Arena im laufenden Wettbewerb vor der heutigen Partie bisher noch nicht. Weder ein Sieg noch Treffer waren den Mannen von Coach Martin Jol (0:0 gegen Urziceni, 0:1 gegen Ajax) bislang gelungen. Gegen Villa, bei dem Coach Martin O’Neill angesichts fehlender Winterpause in der englischen Meisterschaftssaison acht Positionen neu besetzte und den Großteil seines Stammpersonals schonte, kamen sie nach verhaltenem Beginn ohne Torgelegenheit mit jedem Treffer besser in Fahrt.


Mladen Petric jubelt nach seinem Tor zum 1:0.

Die notwendige Starthilfe leistete Torjäger Petric. Einen Traum-Pass von Nationalspieler Piotr Trochowski nahm der 27-Jährige technisch versiert an und wuchtete den Ball mit links unhaltbar für Villa-Keeper Bradley Guzan ins Netz. Es war bereits Petrics fünfter UEFA-Cup- und 15. Pflichtspieltreffer in dieser Saison. Was der kann, kann ich auch, sagte sich Olic: Eine Flanke von Dennis Aogo von der linken Seite bugsierte der von Bayern München heiß umworbene Angreifer per Flugkopfball ins Tor. 26 der 38 Pflichtspieltore gingen damit im ersten Saisonhalbjahr des Bundesliga-Vierten auf das Konto der beiden Kroaten.

Fast wäre es dem von der rechten Seite aus wirbelnden Trochowski gelungen, für die höchst effizient spielenden Hamburger vor der Pause den dritten Treffer zu markieren. US-Keeper Guzan konnte den zu schwach geschossenen Ball aber parieren, chancenlos wäre er beim Lattenkracher Marcell Jansens Sekunden vor dem Pausenpfiff und auch kurz vor dem Ende gewesen.

Seinem Pendant im HSV-Kasten, Frank Rost, bot sich indes keine Gelegenheit, im ersten Spielabschnitt sein Können zu zeigen. Ein Schuss von Nigel Reo-Coker (11.) verfehlte ebenso das Ziel wie der Versuch von Craig Gardner (36.). Dafür war Rost mit seiner Rettungstat nach dem Seitenwechsel sogar Initiator des zweiten Olic- Treffers. Trotz Trikotzupfers ließ sich der Stürmer nicht aufhalten und traf zum 200. Europokal-Tor des HSV. Bei seiner Auswechslung in der 67. Minute wurde Olic von den Fans frenetisch in die Kabine verabschiedet. Und nicht wenige flehten den vor einem Wechsel nach München stehenden Torfabrikanten an: “Ivica, bleib hier.”

Ivica Olic (l) und Mladen Petric jubeln
nach Olics Treffer zum 3:0.

(dpa)