HSV hofft weiter auf Rafael van der Vaart

Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV muss noch genau 35 Tage zittern, dann ist nämlich sicher, ob ihr Kapitän und Mittelfeldregisseur Rafael van der Vaart an der Elbe bleibt.

Es liegt nicht alles in unserer Hand, aber das meiste“, sagte Dietmar Beiersdorfer, Sportdirektor des Bundesliga-Dinos am Rande des Testspiels gegen Manchester City (1:0). “In seiner Qualität gibt es nicht viele Spieler“, so Beiersdorfer weiter und deutete an, dass er van der Vaart, der sich im Testkick bei schlappen 32° in Spiellaune präsentierte, nicht wirklich gerne Richtung Real Madrid ziehen lassen möchte. Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, darf der quirlige Mittelfeld-Akteur für 13 Millionen Euro den Club vorzeitig verlassen.


Seit dem Angebot über 7 Millionen Euro hat der Verein nichts mehr aus Spanien gehört. Allerdings trifft man sich ja beim Emirates Cup in London. “Ich möchte nicht daran denken“, entgegnet Übungsleitere Martin Jol den nervigen Fragen nach van der Vaart. Jol bangt vor seiner ersten Bundesliga-Spielzeit um den Niederländer, den wegen Geldknappheit konnte der Trainer noch keinen seiner Wunschspieler begrüßen. “Er sagt nichts, er verhält sich still und ich hoffe“, so Jol.

Auf dem Grün im gestrigen Testspiel waren Van der Vaart zumindest 45 Minuten lang – danach musste er wegen Schmerzen in der Bauchmuskulatur ausgewechselt werden – die Gedanken an einen Vereinswechsel nicht anzumerken. Trotz sengender Hitze sprühte das Mittelfeld-As nur so vor Ideen und ging keinen Zweikampf aus dem Weg. Zwar ist man als Alternative derzeit dabei, hinter den Stürmern Piotr Trochowski aufzubauen, doch dem Nationalspieler mangelt es derzeit noch an Durchsetzungsvermögen.

Ein Lichtblick bei der offiziellen Saisoneröffnung war der starke Neuzugang Jonathan Pitroipa, der ablösefrei vom Zweitligisten SC Freiburg gekommen war. Nicht nur sein Tor in der 16. Minute, sondern auch sein technisches Vermögen begeisterten die etwa 32.000 Zuschauer. “Jonathan ist pfeilschnell“, sagte Jol, “er ist ein guter Junge, aber noch so jung“. Der schmächtige Mittelfeldspieler aus Burkina Faso ergänzte sich prächtig mit seinen Nebenleuten, aber Jol fehlt im Team die Erfahrung eines gestandenen “Knipsers”.


Es weiß jeder, dass wir uns noch verstärken wollen, wenn es machbar ist“, sagte der Niederländer, der gesehen hat, dass beim Ausfall des noch angeschlagenen Paolo Guerrero die Personaldecke zu dünn ist. Stürmer Mohamed Zidan fehlte erneut die Bindung zu seinen Mannschaftskameraden.