HSV geduldig bei Guerrero – keine Stürmernot

Fußball-Bundesligist Hamburger SV lässt täglich Flüge von Lima nach Amsterdam für das mit Flugangst in Peru weilende Sorgenkind Paolo Guerrero reservieren. Zudem erhält der Angreifer jegliche moralische Unterstützung der Hanseaten und man hält ihm auch die Möglichkeit der Vertragsverlängerung offen.

Chefcoach Bruno Labbadia sagte: “Wir können uns da nicht hineinversetzen. Wichtig ist, dass wir versuchen, ihm zu helfen, keinen Druck reinzubringen.” Der Chefcoach hätte seinen am Kreuzband operierten Angreifer nur zu gern wieder unter Beobachtung. Labbadia betonte, dass man die derzeitige Situation nicht ausnutzen wolle und spielte damit auf die Verhandlungen zwecks Vertragsverlängerung an. Diese haben sich nämlich deutlich zugunsten des HSV gedreht.

Bevor sich Guerrero im Sommer verletzte, hatte er hohe Gehaltsforderungen von mehr als vier Millionen Euro. Dabei gab er auch kein eindeutiges Bekenntnis in Richtung der Norddeutschen ab.Nun hat nicht nur die persönliche Krise seine Verhandlungsposition geschwächt, hinzu kommt mit der Verpflichtung von Ruud van Nistelrooy eine ganz andere Situation im Sturm. Die Hanseaten sind vom Peruaner nicht mehr abhängig. Sollte Guerrero tatsächlich im Sommer ablösefrei gehen, könnte der HSV in aller Ruhe einen adäquaten Nachfolger suchen. Vorausgesetzt natürlich, der lange am Knie verletzte van Nistelrooy wird wieder ganz gesund.

Nach der Verpflichtung des Niederländers ist sich der Kroate Mladen Petric sicher, dass sein Verein nun in Europa ganz oben will. “Ich habe große Lust, den Weg mit dem HSV weiterzugehen, weil Entwicklung und Potenzial hervorragend sind. Wenn alles passt, wenn wir uns finden, dann würde ich meinen Vertrag am liebsten sofort verlängern und sogar bis zum Ende meiner Karriere in Hamburg bleiben“, sagte der noch bis 2012 beim HSV unter Vertrag stehende Angreifer in der Tageszeitung “Die Welt”.

Auch von Petric waren noch im Sommer, als der amtierende deutsche Meister VfL Wolfsburg um ihn buhlte, ganz andere Töne zu hören. Nun sagte er: “Es ist klar, dass der Stellenwert des HSV in Europa immer größer wird, wenn sich Spieler dieser Kategorie für Hamburg entscheiden. Und es zeigt, welchen Weg der HSV gehen will.”

Spätestens die Verpflichtung von Ruud van Nistelrooy hat eine weitere Personalien weit in den Hintergrund rücken lassen: Der seit Juni 2009 offene Posten des Sportdirektors. Bisher habe man stets erfolglos einen Nachfolger von Dietmar Beiersdorfer gesucht. Ohne den Franken, der längst bei Red Bull Salzburg eine neue Aufgabe gefunden hat, scheint es auch zu gehen.