HSV begrüßt van Nistelrooy in der Hansestadt

Am heutigen frühen Montagnachmittag (25.01.2010) betrat Fußball-Star Ruud van Nistelrooy unter Blitzlichtgewitter und begleitet von einer Schar von 13 TV-Kameras den Boden in Hamburg.

Der niederländische Goalgetter landete mit einem Privatjet um eben vor halb zwei auf dem Hamburger Flughafen in Fuhlsbüttel. Vor nicht weniger als 170 Pressevertretern sagte der Nationalspieler Hollands: “Meine Ambitionen passen zum HSV. Es wird eine schöne Erfahrung, in der Bundesliga zu spielen, einer der stärksten Ligen Europas.”

In der Hansestadt sind die Erwartungshaltungen groß: “Mit Ruud holen wir die Schale“, sagte einer den wenigen HSV-Anhänger vor der HSH Nordbank Arena. Noch am gestrigen Sonntagabend hatten die 72.000 Fußball-Fans im Santiago-Bernabéu-Stadion dem Star am Rande der Liga-Partie gegen den FC Malaga einen rauschenden und zugleich bewegenden Abschied aus Madrid bereitet. “Es war sehr schön“, meinte der ehemalige Welttorschütze, der ablösefrei beim HSV anheuerte. “Gestern habe ich etwas abgeschlossen, heute ist ein neuer Start.”

Beim Bundesliga-Dino unterzeichnete der 33-Jährige einen Kontrakt bis 2011 und soll den HSV dabei unterstützen, in Europas Königsklasse einzuziehen. HSV-Boss Bernd Hoffmann sagte dazu: “Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, so einen Spieler in die Bundesliga zu holen.” Van Nistelrooy ist der einzige Angreifer, der es schaffte, in drei Spitzen-Liga Europas Torschützenkönig zu werden. So war er für die Königlichen in 97 Spielen 64 Mal erfolgreich. Beim Premier-League-Club Manchester United netzte er in 150 Partien 95 Mal und bei seinem Heimatverein PSV Eindhoven erzielte er in 67 Spielen 62 Treffer. Der Niederländer sagte vor dem Transfer der holländischen Zeitung “De Telegraaf”: “Sie haben nie mit meinem Ja-Wort gerechnet. Manchmal habe ich schon gemerkt, dass sie es nicht fassen können. Sie sind wirklich bescheiden, obwohl sie doch ein großer deutscher Verein sind.”

“Ganz besondere Qualität”: Ruud van Nistelrooy

Am Rande der Bundesliga-Niederlage bei Borussia Dortmund (0:1) am vergangenen Samstag hatte der HSV nach 14-tägigen Verhandlungen den Deal als perfekt vermeldet. Damit setzt der Goalgetter die lange Liste niederländischer Nationalspieler beim HSV fort. So soll ihm der Ex-Hamburger und Freund van Nistelrooys, Rafael van der Vaart, geraten haben, zu den Hanseaten zu gehen. Derzeit sind beim HSV in Joris Mathijsen sowie Eljero Elia und der verletzte Romeo Castelen drei Nationalspieler Hollands aktiv.

Auch Bundestrainer Joachim Löw lobte den neuen Angreifer der Norddeutschen als einen Top-Torjäger, gab jedoch zu bedenken: “Van Nistelrooy hat die letzten Jahre wenig gespielt. Ob er die Leistungen von früher bringen kann, weiß ich nicht. Das hängt von der Fitness ab.” Auch HSV-Idol Uwe Seeler sprach das gleich Thema an: “Er ist nicht mehr der Jüngste, hat lange nicht gespielt.” “Van the Man” musste knapp zehn Monate aufgrund einer Meniskus-OP aussetzen und pagt sich atuell mit einer Zerrung herum. Erstmals im HSV-Dress auflaufen will der Stürmer mit dem außergewöhnlichen Torinstinkt am 6. Februar im Heimspiel gegen den 1. FC Köln.

Bei den Hanseaten soll der 33-Jährige rund sechs Millionen Euro in anderthalb Jahren einstreichen. Allerdings sei die Gage leistungsabhängig: “Ich denke, dass ich noch einige Jahre auf hohem Niveau spielen kann“, meinte van Nistelrooy. Besonders freue er sich auf seine Premiere in der neu erschaffenen Europa League. “Das wird eine schöne Erfahrung. Gerade gegen den PSV.” In seiner Heimat hatte van Nistelrooy drei Jahre für den PSV Eindhoven gekickt. Zudem will er sich wieder ins die Nationalmannschaft spielen und wünscht sich bei der WM 2010 in Südafrika dabei sein zu dürfen.

Ruud van Nistelrooy mit seinem HSV-Trikot
bei der Präsentation in Hamburg.