Hildebrand vor Wiedersehen mit Stuttgart

Keeper Timo Hildebrand vom Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim steht vor der Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Dabei will er im baden-württembergischen Derby beim VfB Stuttgart seinen Kasten sauber halten und seine Kritiker überzeugen.

Nach überstandener Schambeinprellung und der herben 1:4-Lehrstunde gegen Bayer Leverkusen hofft er ehemalige Nationalkeeper auf Großtaten gegen seinen Ex-Club. “Ich freue mich wahnsinnig darauf. Das ist wirklich was Besonderes“, antwortete der Schlussmann auf die Frage, ob die Partie für ihn was besonderes sei.

Noch immer pflegt der 29-Jährige den Kontakt zu Ludovic Magnin, Roberto Hilbert und Hagen Stroh, dem Physiotherapeuten des VfB. “Ich bin natürlich auch öfter in Stuttgart.” Noch wohnt er in einem Hotel in Heidelberg, aber am 1. März bezieht er endlich in der Universitätsstadt eine Wohnung – “im Westen, wie damals in Stuttgart.” Längst ist Stuttgart für den in Worms geborenen Hildebrand ein Stück Heimat geworden. Der VfB Stuttgart habe den Torwart Hindebrand geprägt: Von 1995 bis 2007 war er für Stuttgart aktiv, auch auf europäischer Ebene, und wurde schließlich Ersatzmann in der DFB-Auswahl.

Am 19. Mai 2007 hatte der Keeper seinen letzten großen Auftritt, als der Autokorso mal wieder feststeckte weil Tausende den Meistertitel feierten. Hildebrand ging zu Fuß zum Schlussplatz und rannte als erster Akteur der Schwaben auf die Bühne, um dort zu Klängen der “Fantastischen Vier” wild abzutanzen. Anschließend wechselte er in die spanische Liga zum FC Valencia. Nach der Verbannung auf die Bank und dem Rauswurf aus der Nationalmannschaft kurz vor der EM, verging ihm die Lust auf Feiern. Von dort wechselte er in diesem Winter dann zu seinem Wunschverein nach Hoffenheim.


Was vor zwei Jahren war, interessiert keinen mehr“, sagte Hilderbrand, der insgesamt sieben Mal im DFB-Kasten stand. Beim Aufsteiger und Überraschungs-Herbstmeister hat er aber noch nicht das gehalten, was er versprochen hatte, besonder nach dem Leverkusen-debakel bekam er sein Fett ab. “Timo kann noch nicht bei hundert Prozent sein“, meinte Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser und verwies auf die fehlende Spielpraxis seiner Neuverpflichtung in den letzten Monaten. “Abhaken. Im nächsten Spiel eine Reaktion zeigen – das ist das Gebot der Stunde“, sagte Hildebrand.

In der Bundesliga ist der Blondschopf wieder angekommen, von der Nationalmannschaft redet im Zusammenhang mit dem Ex-Stuttgarter nur noch Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, der seinen Schlussmann noch “zum erweiterten Kreis beim A-Team” zählt. Hildebrand selbst? “Ich habe mir vorgenommen, in Richtung Nationalmannschaft nichts mehr zu sagen. Das bringt nichts.” (dpa)