Hertha-Heimfluch bleibt – 0:1 gegen Stuttgart

Der Heimfluch bleibt und mit hoher Wahrscheinlichkeit kostet das der Hertha die Bundesliga-Zugehörigkeit. Am 30. Spieltag verlor das Tabellen-Schlusslicht aus Berlin im eigenen Stadion das “Strafspiel” gegen den VfB Stuttgart mit 0:1 (0:0).

Die Berliner warten nun schon seit 245 Tagen auf einen Sieg im Olympiastadion. Vier Runden vor Saisonschluss vergrößert sich der Abstand zum Relegationsplatz 16 wieder auf fünf Punkte. Die Stuttgarter, für die der eingewechselte deutsche Fußball- Nationalspieler Cacau in der 74. Minute das entscheidende Tor schoss, setzten ihre beeindruckende Rückrunde mit dem bereits elften Sieg fort. Mit nun 47 Punkten schnuppert der VfB als Tabellen- Sechster weiter an den internationalen Startplätzen.

Vor 26851 Zuschauern zeigte sich Hertha gleich bissig und engagiert. Die gegenüber dem jüngsten 3:0-Auswärtssieg in Köln unveränderte Berliner Elf kämpfte, drückte, versuchte viel – die durch das DFB-Sportgerichts-Urteil auf 25 000 reduzierte Fan-Gemeinde machte sich lautstark bemerkbar. Schon in der Startphase musste sich Torwart-Routinier Jens Lehmann zweimal weit aus dem VfB-Kasten und klären. Nach einem schönen Schuss von Lewan Kobiaschwili holte der 40-Jährige den Ball noch aus dem Winkel (27.).

In der nah gelegenen Waldbühne konnten die 8000 ausgesperrten Fans die Partie über einen riesigen Bildschirm verfolgten und hatten den Torschrei schon auf den Lippen. Die Ostkurve blieb ganz leer, nachdem am 13. März 100 bis 150 Chaoten den Platz gestürmt hatte. In letzter Sekunde rettete Matthieu Delpierre vor dem einschussbereiten Theofanis Gekas (18.).

Doch der VfB hielt dagegen. Sie standen nicht nur stabil in der Defensive, sondern inszenierte auch immer wieder selbst gefährliche Angriffe. Der Russe Pawel Pogrebnjak spitzelte nach einer flachen Eingabe des hellwachen Ciprian Marica das Streitobjekt nur um Zentimeter am Hertha-Tor vorbei (16.).

Und in der 28. Minute strich ein Kopfball des Rumänen Marica nur knapp über die Latte. Nun kamen auch die rund 3500 mitgereisten Stuttgarter Fans, die in der Anfangsphase gegen die jüngsten Fan-Urteile des DFB protestierten und schwiegen.

Gerade 17 Minuten auf dem Rasen wurde Cacao von den Berlinern zu zögerlich angegangen. Sein Schuss wurde von Steve von Bergen noch unhaltbar für Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny abgefälscht.