Hertha BSC mit Angst vor 2. Liga

Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga, Hertha BSC Berlin, hat das absolute Chaos abwenden können. Doch auch nach dem Schutz der Vereinsspitze geht bei den Hauptstädtern Zukunftsangst um.

Bei der Mitgliederversammlung der krisengebeutelten Hertha warnte Aufsichtsratschef Bernd Schiphorst: “2. Liga ist Mist, das ist sogar ganz großer Mist.” Trotz der spürbaren Angst der Hauptstädter vor dem Gang in die Unterklasse, blieb die Palast-Revolution jedoch aus. Die Posse um die Abwahl des Präsidiums endete mit einer klaren Niederlage für die Gegner der Club-Spitze. Mehr Hoffnung auf den Klassenerhalt gab es dadurch aber nicht.

Sportlich ganz unten und wirtschaftlich in Nöten: Die Bilanz der “Alten Dame” ist so dunkel, wie der Herbst. “Hertha BSC durchlebt vielleicht die größte und gefährlichste Krise seit dem Aufstieg in die Bundesliga“, sagte Sport-Geschäftsführer Michael Preetz, der sich während seiner Ansprache Pfiffe und Buhrufe gefallen lassen musste. Prompt mussten sich die Oberen Fragen nach der Zweitliga-Tauglichkeit des Vereins stellen. Präsident Werner Gegenbauer versicherte, dass er keine Sorge, dass der momentan mit 33 Millionen Euro in der Kreide stehende Club die Lizenz für die 2. Liga erhalten würde.

Doch den meisten der 1.924 Mitgliedern im übervollen Berliner ICC fehlte der Glaube an die Trendwende. Die Mannschaft von Chefcoach Friedhelm Funk, die auf Anweisung des Präsidenten vier Stunden lang im Saal ausharren musste, wurde zur Zielscheibe heftiger Kritik. “Es ist für mich unbegreiflich, wie wir in einem halben Jahr so abstürzen konnten. Das ist absolut beschämend“, gestand Kapitän Arne Friedrich. Preetz erklärte den Schmusekurs mit dem Team nach nur fünf Punkten aus 14 Pflichtspielen für beendet: “Wer das nicht nicht verstanden hat, der hat bei Hertha keine Zukunft.”