Der krisengebeutelte Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock hat nun keinen Aufsichtsratschef mehr. Zwar hatte man in der Nacht zum Donnerstag auf der Mitgliederversammlung das höchste Vereinsgremium neu gewählt, einen Vorsitzenden hat man jedoch noch nicht.
Nach zum Teil heftigen und emotionsgeladenen Diskussionen, beendete man um kurz vor zwei Uhr in der Früh die Veranstaltung. Zum Ehrenvorsitzenden ernannte man den bisherige Aufsichtsratschef Horst Klinkmann, der nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Trotz des Abstieges aus dem Oberhaus letzte Saison schloss der ostdeutsche Traditionsclub das abgelaufene Geschäftsjahr mit 3,2 Millionen Euro Gewinn ab.
“Hansa befindet sich nicht in der schlimmsten Krise der Vereinsgeschichte. Wir haben schon ganz andere Wellentäler durchschritten. Aber man muss auch ganz klar sagen: unsere Kogge ist ins Schlingern geraten“, so Klinkmann in seiner Abschiedsrede. Rostock rangiert derzeit auf dem 14. Platz in der Tabelle und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz. “Ich wünsche der Kogge immer voller Fahrt voraus“, meinte der 73-Jährige.
Besonders in die Pflicht nahm Klinkmann die Spieler: “Es macht den Eindruck, dass sich einige Spieler schön in der 2. Liga eingerichtet haben. Bei deren Durchschnittseinkommen kann man in unserem Land ja gut leben. Zeigt, dass ihr Fußballspielen könnt.”