Hannovers Talfahrt geht auch unter Slomka weiter

Hannover 96 blieb am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim 1:2 (0:2) bei 1899 Hoffenheim vor einer Minuskulisse von nur 28.100 Fußball-Fans in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena bereits zum zehnten Mal in Serie ohne dreifachen Punktgewinn. Nur weil der Tabellenletzte Hertha BSC und auch der 1. FC Nürnberg noch schlechter sind, finden sich die Niedersachsen auf dem 16. Rang der Tabelle und damit nicht auf einen direkten Abstiegsplatz wieder.

Nach der Pressekonferenz standen die Trainer der Clubs, Ralf Rangnick und Mirko Slomka, noch lange Zeit zusammen. Die beiden ehemaligen Arbeitskollegen, deren Verhältnis nach Rangnicks Rauswurf beim FC Schalke merklich abgekühlt ist, machten aus, sich in Zukunft wieder etwas öfter auszutauschen.

Deshalb hatte Slomka beim Verlassen des Medienraumes der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena ein Lächeln im Gesicht. Dies war wohl auch nur einer der wenigen Momente für den Übungsleiter der Niedersachsen.

Es war schön, sich endlich einmal wiedergesehen zu haben“, sagte Slomka nach dem Gespräch mit Rangnick. Aus sportlicher Sicht brachte ihm das Wiedersehen mit seinem einstigen Chef keine Freude. So kassierte Hannover im dritten Spiel unter der Leitung Slomkas bei ebenfalls krisengebeutelten “Dorf-Club” bereits die dritte Schlappe.

Trotz der, laut Slomka verdienten, Niederlage zeigte sich 96-Chef Martin Kind nach der Pleite durch Treffer von Carlos Eduardo (35.) und Sejad Salihovic (40., Foulelfmeter) etwas überraschend zuversichtlich. “Die Mannschaft hat sich gewährt. Sie lebt, sie kämpft, sie will“, sagte Kind. Den Anschlusstreffer erzielte übrigens der im Winter verpflichtete Arouna Koné (57.).

Hoffnung macht ihm vor allem der Auftritt der Neuzugänge Elson und besonders Koné. “Er hat deutlich gezeigt, welche Qualität er hat“, so Kind. Darauf angesprochen, ob der vom FC Sevilla eingekaufte Angreifer nicht zu gut für die schwachen Hannoveraner sei, antwortete er zunächst mit einem schelmischen Grinsen. Dann sagte er: “Die Mannschaft muss lernen, mit ihm zu spielen.”

Das Miteinander spielen mussten die einst in den Himmel gelobten Hoffenheimer erst wieder erlernen. Dabei zeigten sie gegen Hannover immerhin schon wieder einige Ansätze jener Spielweise, mit der sie 2008 die Herzen der Fußball-Fans erobert hatten. Nach zuvor sieben Spielen ohne Sieg und den ersten Treffern im Jahr 2010 zeigte sich auch Rangnick sichtlich erleichtert: “Den einzigen Vorwurf, den ich meiner Mannschaft heute machen kann, ist die mangelnde Chancenverwertung.”

Mit dem ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 21. November 2009 konnten die Gastgeber den Absturz in die untere Tabellenhälfte verhindern. “Das war heute kein Schicksalsspiel, aber ein wegweisendes“, sagte Manager Jan Schindelmeiser.