Hannover 96 siegt 4:2 gegen Schalke 04

Die Meisterschafts-Ambitionen vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 haben einen Dämpfer erlitten. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath erlitt ein überraschendes 2:4 (0:2)-Debakel beim mitten im Abstiegskampf befindenden Hannover 96.

Durch Tore von Heiko Westermann (17. Minute/Eigentor), Didier Ya Konan (29./90.+2)) und Hanno Balitsch (80.) gewannen die Niedersachsen am Samstagnachmittag völlig verdient. Vor 49.000 Zuschauern konnten auch die zwei schnellen Tore nach dem Seitenwechsel von Edu (46.) und Ivan Rakitic (52./Foulelfmeter) die Schalker Blamage nicht verhindern.

96-Trainer Mirko Slomka feierte den “Dreier” über seinen ehemaligen Club auf der Tribüne. Der “Platzverweis” kurz vor dem Ende der Partie konnte seine Freude jedoch nicht mindern. Die Niedersachsen verbessertem sich mit dem nicht einkalkulierten Sieg auf Relegationsplatz 16 und können weiterhin auf den Klassenerhalt hoffen. Für die Königsblauen dürfte es nach dem Rückschlag sehr schwer werden, doch noch die Meisterschaft zu erringen.

Die beste Defensive der Liga präsentierte sich ohne den gesperrten Abwehrchef Marcelo Bordon völlig von der Rolle. Carlos Zambrano, der auch rechts in die Viererkette rückte, erwies sich dabei als Sicherheitsrisiko. Zudem hatte Nationaltorwart Manuel Neuer einen rabenschwarzen Tag erwischt. So zeigte er Schwächen beim Rauslaufen, stand oft zu weit vor dem Kasten und wurde zu allem Überfluss beim 0:2 getunnelt. Ya Konan schob ihm das Leder durch die Beine und machte zudem kurz vor dem Schlusspfiff mit seinem achten Saisontor den Sensationsieg perfekt.

Die Maßnahme Mini-Trainingslager in Barsinghausen von Magath, zeigte nur am Anfang Wirkung. Die Gäste kontrollierten das Spiel, konnte sich jedoch gegen die kompakte 96-Defensive keine zwingenden Möglichkeit erarbeiten. Die Hausherren stemmten sich wie zuletzt beim 0:0-Unentschieden beim Hamburger SV mit aller Kraft gegen den drohenden Abstieg.

Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe hatten die Niedersachsen das Glück des Tüchtigen. Bei einem Pass von Manuel Schmiedebach sprang das Leder vom Knie des Schalker Verteidigers Westermann ins eigene Netz. Die Gäste wirkten konsterniert und blieben bis zum Pausentee im Spiel nach vorne völlig harmlos. Die Gastgeber erhöhten auf 2:0 und hoffte bereits nach den ersten 45 Minuten auf einen Befreiungsschlag.

Doch Magath rüttelte die Knappen mit seiner Kabinenansprache wach. Er brachte Rafinha für Zambrano und innerhalb von nur sieben Minuten drehten die Schalker das Spiel. Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Die Niedersachsen zeigten letztlich mehr Biss und nutzten zwei Konterchancen eiskalt zum Sieg.