Fußball WM 2010: Südkorea nach Remis im Achtelfinale

Der Alptraum für Afrika bei der Fußball Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika geht weiter: Mit dem 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen Südkorea im letzten Gruppenspiel der Gruppe B muss Nigeria als dritte Mannschaft vom Schwarzen Kontinent bei der WM die Heimreise antreten.

Zum zweiten Achtelfinaleinzug nach 2002 genügte den tapfer kämpfenden “Taeguk Warriors” das schmeichelhafte Unentschieden. Kalu Uche (12. Minute) hatte vor 61.874 Zuschauern in Durban die “Super Eagles” in Führung gebracht. Lee Jung-Soo (38.) und Park Chu-Young (49.) drehten das Spiel. Aiyegbeni Yakubu gelang (69.) noch per Foulelfmeter der Ausgleich, jedoch reichte das nicht und Nigeria muss sich nach Südafrika und Kamerun ohne Dreier von der Weltmeisterschaft verabschieden.

Nigerias Coach Lars Lagerbäck setzte nach den ersten beiden Turnierpleiten auf Erfahrung, baute die Mannschaft auf vier Position um und brachte überraschend den 33-jährigen Nwankwo Kanu. Bei seiner dritten Teilnahme bei einer Weltmeisterschaft stieg der Mittelfeldmotor mit seinen insgesamt 86 Länderspielen zum Rekordinternationalen auf und lenkte abgeklärt die Angriffe der “Super Eagles”.

Die Afrikaner bestimmten gleich zu Beginn an das Geschehen, die Südkoreaner zogen sich dagegen weit in die eigene Hälfte zurück. Der WM-Vierte von 2002 übte nur mit überfallartigen Kontern Druck auf die wacklige afrikanische Defensive aus.

Ebenfalls eine Schläfrigkeit der Südkoreaner sorgte vor dem eigenen Kasten für Gefahr – und dann auch für den frühen Rückstand. Chidi Odiah konnte ungestört flanken, der Freiburger Cha Du-Ri verlro in der Mitte seinen Gegenspieler aus den Augen. Uche stocherte bei seinem zweiten Turniertor das Spielgerät an Jung Sung-Ryong vorbei.

Nigeria kombinierte mit der Führung im Rücken gefällig und hatte durch Chinedu Obasi von 1899 Hoffenheim zwei gute Chancen (23./30.). Doch der quirlige Außenstürmer präsentierte sich bei seiner Rückkehr in der Startelf häufig zu eigensinnig. Auch Uche hatte das zweite Tor auf dem Fuß, der Fernschuss des 27-Jährigen ging aber nur an den Pfosten (36.).

Wie beider unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Griechenland brachte sich der Olympiasieger aus dem Jahr 1996 selbst um den Sieg. Nach einem unnötigen Foul von Obasi segelte Ki Sung-Yeungs Freistoß unberührt durch den nigerianischen Sechzehner. Dabei schlief Afolabi erneut, Lee Jung-Soo stahl sich in seinem Rücken davon und schob zum 1:1-Ausgleich ein. Geschockt vom Tor ging Nigeria bis zum Pausentee jeder Angriffs-Elan verloren.

Vier Minute nach der Pause gingen die Blicke endgültig verzweifelt gen Himmel. Einen Freistoß aus halblinker Position zirkelte Park Chu-Young um die Mauer in die Torwartecke, wo der indisponierte Keeper Vincent Enyeama zu spät reagierte.

Nigeria drängte und vergab selbst größte Möglichkeiten. Aiyegbeni Yakubu (66.) schob den Ball aus drei Metern aus zentraler Position am leeren Kasten vorbei. Kurze Zeit später machte er es dann vom Elfmeterpunkt besser. Kim Nam-Il hatte Obasi gelegt. Der eingewechselte Obafemi Martins (VfL Wolfsburg) vergab in der 80. Minute die Riesen- Chance zum Sieg, der das Achtelfinale bedeutet hätte.