Fußball WM 2010: Schweiz verliert zu zehnt gegen Chile

Die Schweiz ist erst durch einen umstrittenen Platzverweis, dann durch ein bitteres Abseitstor von Wolke sieben unsanft auf den Boden zurückgekommen. Die Eidgenossen kassierten eine bittere 0:1 (0:0)-Pleite gegen Chile und müssen um den Einzug in die Runde der letzten 16 bei der Fußball-WM 2010 bangen.

Zu Recht sorgte die Rote Karte für Valon Behrami in der 31. Minute und eine Abseitsstellung vor dem Siegtreffer von Mark Gonzalez (75.) Chefcoach Ottmar Hitzfeld und seinen Anhang zum kochen. Das die Schweiz seit der Weltmeisterschaft 1994 in 559 regulären Spielminuten ohne Gegentor geblieben war und damit Italiens Rekord (550) einstellte, interessierte niemanden mehr. Zumal kurz vor dem Abpfiff Eren Derdiyok völlig allein vor Chiles Kasten den möglichen Ausgleich vergab. Dank des Sieges gegen Spanien im ersten Gruppenspiel kann die Schweiz mit drei Zählern auf dem Konto aber noch den Einzug in das Achtelfinale schaffen.

Nach gut 30 Minuten der erste Aufreger, der Hitzfeld in Rage brachte. Im Anschluss an einen Zweikampf mit Bayer Leverkusens Arturo Vidal sah Behrami vom kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Khalil Al Ghamdi (Saudi-Arabien) die Rote Karte. Nach der Pause sah Chiles Gary Medel von Al Ghamdi für eine ähnliche Szene nur die Gelbe Karte. Insgesamt verteilte der Unparteiische neun Gelbe Karten.

Trotz Überzahl tat sich Chile gegen die Schweiz, die im ersten Durchgang nicht eine Chance verbuchen konnten, äußerst schwer. Schlussmann Benaglio, der in der 10. Minute bei zwei Distanzschüssen erstmals geprüft worden war, musste vor der Pause nur bei einem Versuch von Alexis Sanchez energisch zufassen.

Kurz nach dem Pausentee jubelte der Angreifer zu früh, als die Kugel nach einem Freistoß im Netz landete, der Schiri den Treffer aber zurecht aufgrund einer Abseitsposition nicht gab. Nur wenig später war Sanchez dann nach einem schweren Aussetzer von Stephane Grichting allein auf den Weg in Richtung Benaglio, doch er scheiterte am überragenden Keeper.

Vor dem 0:1 kam der Torwart vom VfL Wolfsburg dann aber zu spät. Der nach einem Zuspiel aus der eigenen Hälfte im Abseits stehende Esteban Paredes umkurvte Benaglio und flankte mustergültig auf den Kopf von eingewechselten Gonzalez, der sich die Chance nicht entgehen ließ.