Fußball WM 2010: Italien nach 1:1-Blamage vor Aus

Der noch amtierende Weltmeister Italien droht bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika bereits nach der Vorrunde aus dem Turnier zu fliegen. Nach dem blamablen 1:1 (1:1) gegen Außenseiter Neuseeland beginnt bei der “Squadra Azzurra” das große Zittern.

Dabei brachte Shane Smeltz den Fußballzwerg vor 38.229 Fußball-Fans aus Abseitsposition bereits nach sieben Minuten in Führung. In der 29. Minute erzielte Vincenzo Iaquinta per Foulelfmeter nur noch der Ausgleich. Nach zwei Remis ist der Titelverteidiger im letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei zum Siegen verdammt.

Während die Italiener den Platz mit gesenktem Haupt verließen, feierten die Neuseeländer sichtlich erschöpft von der 90-minütigen Abwehr-Schlacht den zweiten Zähler ihrer Geschichte bei einer WM. Die “Kiwis” dürfen nach dem größten Erfolg ihrer Verbandsgeschichte sogar vom Achtelfinale träumen.

Als großer Schwachpunkt einer sonst wie gewohnt stabilen Defensiver entpuppte sich der bei der WM 2006 noch schier unüberwindbare Fabio Cannavaro. Und in der sonst harmlos und ideenlos agierenden italienischen Offensive präsentierte sich Riccardo Montolivo als einziger Lichtblick. Doch auch er blieb ohne Glück und konnte nicht für den ersten italienischen Sieg im Jahr 2010 sorgen. In der 27. Spielminute scheiterte der Florentiner mit einem Geschoss aus der Ferne am Innenpfosten.

Italiens Chefcoach Marcello Lippi mahnte bereits vor dem Spiel, dass gegen den 78. der Weltrangliste fehlende Spieler keine Ausrede sein dürfen. Dennoch sehnte er später Spielmacher Andrea Pirlo herbei.

Keeper Federico Marchetti, der erneut den verletzten Gianluigi Buffon vertrat, musste gleich den ersten Schuss in seine Richtung aus den Maschen holen. So stoppte ausgerechnet Routinier Cannavaro einen Freistoß von Simon Elliott so unglücklich mit dem Oberschenkel, dass Smeltz das Leder nur noch einschieben musste. Allerdings stand der Angreifer dabei im Abseits.

Doch anstatt zu lamentieren antworteten sie mit einem wütenden Angriffsspiel. Neuseeland stand stand oftmals mit sieben Mann vor dem Strafraum und feuerte die Bälle nur noch aus der eigenen Hälfte. Italienische Chancen im Minutentakt waren die Folge: Giorgio Chiellini zielte aus guter Position ins Seitenaus (17.) und ein Schuss von Gianluca Zambrotta (22.) segelte nur knapp am Kreuzeck vorbei. Schließlich wusste sich Tommy Smith gegen Daniele De Rossi im eigenen Fünfer nur noch mit einem Trikotzupfer zu helfen. Den fälligen Elfer versenkte Iaquinta eiskalt.

Auch nach dem Seitenwechsel stand der Schlussmann der Neuseeländer im Mittelpunkt. Erst rettete er den eingewechselten Antonio Di Natale (49.). Danach verflachte die Partie wegen der italienischen Einfallslosigkeit zunehmend. Doch auch Neuseeland hatte noch die Chance zur Riesen-Sensation, die Chris Wood jedoch vergab (83.).