Fußball WM 2010: Argentinien 4:1 gegen Südkorea

Nach einem Offensiv-Feuerwerk von Argentinien beim 4:1 (2:1) gegen Südkorea im zweiten Gruppenspiel schritt Cheftrainer Diego Maradona wie ein Feldherr über das Spielfeld.

Bei dem souveränen Erfolg der “Gauchos” konnte auch der Patzer von Bayern Münchens Martin Demichelis den WM-Favoriten im winterlich kalten Johannesburg vom Weg abbringen – auch wenn Argentinien das Achtelfinale der WM 2010 in Südafrika rein rechnerisch noch nicht erreicht hat. Der Einzug in die nächste Runde wurde durch den 2:1-Erfolg Griechenlands über Nigeria zwar vertagt, dennoch zweifelt im Lager der Argentinier niemand mehr an ein Weiterkommen.

Der heute mal völlig zentralagierende Messi gab dem Vuvuzela-Lärm die Schuld am Patzer seines Teamkollegen, der den Ball an den heraneilenden Lee Chung-Yong in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1) verlor und damit das einzige Gegentor verschuldete. So sollen seine Kollegen von allen Seiten geschrien haben, doch laut Messi konnte man “aber nichts verstehen.”

Hin und wieder wurden die Tröten vor 82.174 Fans im Soccer City-Stadium mal von den Gesängen der argentinischen Fans übertönt. Das sie Gründe zum jubeln hatten, lag besonders an Higuain. Denn gleich dreimal brachte der Angreifer von Real Madrid das Spielgerät im Kasten der Südkoreaner unter. Zuvor waren die “Albiceleste” durch ein Eigentor von Park Chu-Yong (16.) in Führung gegangen.

Damit setzte sich der 22-jährige Higuain prompt an die Spitze der WM-Torjägerliste. “Es macht dich sehr glücklich, wenn Du gewinnst und zum Sieg etwas beitragen kannst“, sagte Higuain, der kurz vor dem Ende mit tosendem Beifall bedacht wurde und anschließend noch als “Man of the Match” ausgezeichnet wurde.

Beim 2:0 in der 33. Spielminute köpfte er die Kugel nach einem Stellungsfehler in Südkoreas überforderter Hintermannschaft ein. In der 76. Minute war er bei einem Pfostentreffer von Messi zur Stelle und staubte zum 3:1 ab. Einmal in Gang gebracht ließ sich Argentiniens Angriffs-Abteilung beim 4:1 gerne bestaunen. Nach feiner Kombination brachte Sergio “Kun” Agüero den Ball butterweich vors Tor der Asiaten, Higuain krönte seinen Auftritt mit einem Kopfball ins Eck.

Argentinien nahm vom Anpfiff an das Heft in die Hand und bestimmte das Geschehen. Südkorea suchte sein Heil in einer kompakten Defensive, an der sich die “Gauchos” zunächst die Zähne ausbissen.

So resultierte der Führungstreffer beinahe zwangsläufig aus einer Standardsituation. Ein von Messi in den Sechzehner getretener Freistoß klatschte ans Schienbein des verdutzten Park und von dort ins eigene Tor.

Argentinien ließ sich auch vom Ausfall von Innenverteidiger Walter Samuel, der seinen Platz nach 23 Minuten wegen einer Oberschenkelverletzung für Nicolas Burdisso räumen musste, nicht aus dem tritt bringen. Die Schützlinge von Maradona kontrollierten weiter die Partie, ohne sich dabei zu verausgaben. Nachdem Carlos Tevez (29.) mit einem Freistoß knapp das Tor verfehlte hatte, nutzte Higuain die nächste Chance.