Fußball Bundesliga der 7. Spieltag im Überblick

Das Führungsduo der Fußball-Bundesliga, Hamburger SV und Bayer Leverkusen, pirscht mit einem Treffer-Mindestmaß den Konkurrenten langsam aber sicher davon. Am 7. Spieltag des Oberhauses wurden beide Clubs nach den Pokal-Pleiten gegen zwei “Kleine” wieder zu großen Gewinnern.

Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München strauchelte ausgerechnet zur “Wies’n”-Zeit. Der FCB verlor neben dem Topspiel bei Spitzenreiter HSV (0:1 (0:0) auch den Anschluss. Revier-Derby-Sieger Schalke 04 mit dem 1:0 beim BVB, Pokalsieger Werder Bremen (3:0 gegen Mainz 05) und Meister Wolfsburg formieren sich: drei Clubs, drei Erfolge, Tuchfühlung nach oben geschafft. Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart fängt sich beim 3:0-Sieg in Frankfurt wieder.

Un der 7. Spieltag war gleichzeitig der Spieltag der Nachbarschaftsduelle. Die Werkself trat zum insgesamt 49. Rhein-Derby beim 1. FC Köln an und gewann dank eines Treffers von Simon Rolfes ebenso 1:0 wie Schalke vor 80.552 Anhängern bei Borussia Dortmund durch Jefferson Farfan. Aus dem Niedersachsenderby ging der VfL Wolfsburg durch einen 4:2-Erfolg gegen Hannover 96 als Sieger heraus und machten das Pokal-Aus von Köln wieder einigermaßen wett. “Es läuft nicht optimal, aber es war ein Schritt nach vorn“, meinte Wölfe-Regisseur Zvjezdan Misimovic.

Torschütze Petric (v.l.), Boateng und David
Jarolim vom HSV jubeln nach dem 1:0.

Die Bayern verpatzten die Generalprobe vor dem Champions-League- Duell mit Juventus Turin, das 0:1 durch Mladen Petric war nach drei Bundesliga-Erfolgen hintereinander ein Rückfall. “Wer das Tor macht, gewinnt“, hielt Chefcoach Louis van Gaal fest. Der HSV war nach dem Pokal-Aus von Osnabrück und dem 0:3 von Wien in der Europa League wieder obenauf. Petric: “Wir haben die Fehler angesprochen und versucht, es besser zu machen. Ich glaube, das ist uns gelungen.” Der ehemalige Münchner Zé Roberto genoss das “schöne Gefühl, gegen Bayern zu gewinnen“. Und “natürlich” wolle der HSV Meister werden, sagte der Brasilianer, der seinen alten Arbeitgeber als “Konkurrenten” sieht und keineswegs als Favorit.

In Köln ging es beim 0:1 (Lukas Podolski: “Das war ein Rückschritt, ganz klar“) gegen Leverkusen trotz der Roten Karte für Kölns Maniche nach Tätlichkeit weitgehend friedlich zu, in Dortmund gab es Randale. 43 sogenannte Fans wurden wegen Körperverletzung, Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung in Gewahrsam genommen. Auf Rasen und Rängen sorgte Schalke-Keeper Manuel Neuer für Tumulte. Dessen Siegerjubel vor der mit BVB-Fans besetzten Südtribüne wertete Borussen-Profi Kevin Großkreutz als Provokation, bei einem Wortgefecht soll Neuer seinen Kontrahenten mit dem Ellbogen absichtlich ins Gesicht geschlagen haben.

Im Zurücklaufen hat er mir eine verpasst, das ist eine Sauerei“, klagte Großkreutz. Neuer stritt alles ab: “Das muss ein anderer gewesen sein, ich habe ihn jedenfalls nicht berührt.” Schalke gewann nach dem 3:0 im Pokal in Bochum, wo sich VfL-Interimstrainer Frank Heinemann mit dem Sieg in Nürnberg (1:0) für höhere Aufgaben empfahl, binnen kurzem das zweite Derby. “Das tut gut“, frohlockte Trainer- Manager Felix Magath. Der BVB ist nach dem schlechtesten Saisonstart seit über 20 Jahren down: “Das war ein Scheißtag und das Bitterste, was passieren konnte“, schilderte Patrick Owomoyela die schwarz-gelbe Gemütslage. Keine Frage: Der BVB und Jürgen Klopp kriseln.

Der Bremer Claudio Pizarro jubelt über
sein Tor zum 3:0-Endstand.