Frauen-EM 2009: DFB-Elf nach 2:1 gegen Italien im Halbfinale

Die deutschen Frauen haben das Halbfinale der Europameisterschaft in Finnland erreicht. Somit ist das Team von Trainerin Sylvia Neid nur noch zwei Schritte von der erhofften Titelverteidigung entfernt. Im Viertelfinale setzten sich die DFB-Frauen gegen Italien trotz großer Überlegenheit nur knapp mit 2:1 (1:0) durch.

Vor 2.000 Anhängern in Lahti erzielte Goalgetterin Inka Grings vom UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg beide Treffer (4. Minute/47.) für die DFB-Auswahl. In der 63. Minute sorgte Patrizia Panico mit ihrem Anschlusstreffer noch mal für Spannung, ehe der 12. Erfolg im 24. Aufeinandertreffen gefeiert werden konnte. Am 7. September trifft der Titelverteidiger in Helsinki auf den Sieger der Partie zwischen Schweden und Norwegen.

Neid schenkte wieder ihrer Stammelf, die in den beiden Vorrunden-Spielen gegen Norwegen (4:0) und Frankreich (5:1) überzeugen konnten, das Vertrauen. Auch die zuletzt angeschlagenen Grings (Knieprellung) und Birgit Prinz (Sprunggelenks-Blessur) waren mit von der Partie. Gring war von der gegen Island erlittenen Knieverletzung nichts mehr anzumerken. So gelang dann auch das von Neid erhoffte schnelle Führungstor. Die 30 Jahre alte Angreiferin nahm ein feiner Zuspiel von Melanie Behringer auf, drehte sich kurz und ließ Italiens Torhüterin Anna Picarelli mit einem Flachschuss aus zwölf Metern keine Chance.

Inka Grings (r) erzielt gegen die Italienerin
Sara Gama das Tor zum 1:0.

Der sechsmalige Europameister hatte nach der frühen Führung das Spiel fest im Griff. Auch bei den gefürchteten Kontern der Italienerinnen war dem Defensivverbund um Annike Krahn und Ariane Hingst stets auf der Hut. Italien agierte im Mittelfeld zwar sehr gefällig, war aber im Angriff zunächst zu harmlos. In der 17. Minute hatte Kim Kulig die Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen, doch Picarelli stürmte rechtzeitig aus ihrem Kasten und war etwas schnelle am Leder als die Hamburgerin. In der Folge vergaben Grings (24.) und Prinz (37.) noch gute Möglichkeiten. So verpassten es die eigentlich überlegenen DFB-Frauen, mit dem zweiten Treffer früh für Ruhe zu sorgen.

Nach dem Seitenwechsel brachte Neid Simone Laudehr und Sonja Fuss für Bianca Schmidt und Innenverteidigerin Hingst, die mit Verdacht auf Meniskus- Einriss in der Kabine blieb. Allrounderin Linda Bresonik rückte nach rechts in die Abwehr, ihre Duisburger Teamkollegin Laudehr übernahm ihre Mittelfeldposition. Schon nach zwei Minuten zahlte sich die Umstellung aus. Nach einem schönen Flankenkauf von Laudehr brauchte Grings nur den Fuß hinzuhalten, um aus fünf Metern das zunächst beruhigende 2:0 zu erzielen. So schien der Rest Routine, doch Panico sorgte mit dem überraschenden 1:2 trotz drückender Überlegenheit der DFB-Auswahl in der Schlussphase noch einmal für besorgte Gesichter auf der DFB-Bank. Doch dank Torhüterin Angerer, die in der Nachspielzeit mit einer Glanzparade zur Stelle war, rettete die Neid- Elf den Sieg über die Zeit.

Die italienische Torfrau Picarelli (r) wehrt den Ball
vor der Deutschen Garefrekes (l) ab.