Frankreich am Scheideweg

Die Franzosen werden sich gerne an den WM-Sieg 1998 im eigenen Land erinnern. Denn zurzeit steht eine ehemalige Fußball-Großmacht vor einem Scherbenhaufen. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Südafrika und dem verlorenen EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland (0:1) steht ein großes Fragezeichen über der “Grande Nation”.

Der neue Nationaltrainer, Laurent Blanc, konnte auch nicht die Niederlage gegen die Osteuropäer verhindern- bittet aber um etwas Geduld. “So ein Neuaufbau kann Monate dauern, sagte der 44-Jährige dem SID, „manchmal gelingt er auch gar nicht.”

Anlass zum Zweifeln gibt der nächste Gruppengegner allemal. Bosnien gewann das erste Qualifikationsspiel souverän (3:0) gegen Luxemburg und tritt mit Bundesligastars wie Edin Dzeko (VfL Wolfsburg) und Vedad Ibisevic (1899 Hoffenheim) an. Auch Mittelfeldregisseur Zvjezdan Misimovic (Galatasaray Istanbul), ehemals Wolfsburg, ist mit von der Partie. Doch das interessiert die Franzosen nicht.

Von jetzt an zählen nur noch die Punkte“, gibt sich Philippe Mexès kämpferisch. Das Team “befinde sich in einem Neuaufbau“, so der Verteidiger vom AS Rom gegenüber Eurosport.

Alle Hoffnungen ruhen auf Karim Benzema vom spanischen Rekordmeister Real Madrid. Der Stürmer ist nach überstandenen Knöchelproblemen wieder einsatzbereit, jedoch muss Blanc auf drei Angreifer verzichten, die alle verletzungsbedingt ausfallen.

Auch die WM-Rebellen Franck Ribéry, Nicolas Anelka, Jeremy Toulalan und Ex-Kapitän Patrice Evra werden weiterhin gesperrt fehlen. Wenn die französische Nationalmannschaft am heutigen Dienstag (21 Uhr) in Sarajevo gegen Bosnien spielt, zählt nur ein Sieg, um die Tür zur EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine offenzuhalten.