Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München hat beim Schaulaufen ins Viertelfinale den höchsten Erfolg in der Champions League eingefahren. Nach dem 5:0 im Hinspiel verpasste der FCB am Mittwochabend Sporting Lissabon eine herbe 7:1 (4:1)-Abreibung.
Die Klinsmann-Elf konnte damit ihre makellose Saison-Bilanz im europäischen Wettbewerb weiter ausbauen. Dabei profitierte Bayern vor 65.000 Anhängern in der Allianz Arena wie bereits vor 14 Tagen vom katastrophalen Defensivverbund der Portugiesen, die teilweise Slap-Stick-Einlagen ablieferten. Der Im Viertelfinale kann sich Bayern bei der Auslosung in Nyon auf ein anderes Kaliber einstellen.
“Die Mannschaft hat das Spiel ernst genommen und richtig Freude gehabt. Aber wir haben schon ein Auge auf das Spiel in Bochum“, sagte Coach-Klinsmann. “Wir haben jetzt zehn ganz heiße Wochen vor uns.” Lobende Worte fand der Übungsleiter auch für Lukas Podolski, der das Tontaubenschießen mit seinen Treffern (7./34. Minute) eröffnete. “Wir haben ihm gesagt, verabschiede dich mit Toren – und das tut er.”
Nach dem Eigentor durch Anderson Polga in der 39. Minute und dem einzigen Treffer der Portugiesen durch Kapitän Joao Moutinho (42.) war Schweinsteiger für die 4:1-Führung zuständig. Zudem war sein Tor der insgesamt 200. Treffer in der Königsklasse für die Münchner. Die Gastgeber, die ohne Franck Ribéry und Luka Toni antraten, erhöhten nach dem Seitenwechsel durch van Bommel in der 74. Minute nach feiner Vorarbeit des zuvor eingewechselten Champions-League-Debütanten Thomas Müller. In der 82. Minute verwandelte Klose einen Foulelfmeter, ehe Thomas Müller in der 89. Minute den Schlusspunkt setzte.
Münchens Ersatz-Keeper Hans-Jörg
Butt (r) gestikuliert heftig.
Vier Jahre und einen Tag nach seinem letzten Champions-League- Einsatz beim 1:3 von Bayer Leverkusen gegen den FC Liverpool feierte Jörg Butt sein Comeback in der Königsklasse. Im ersten Pflichtspiel für die Bayern musste der 34-Jährige erst nach 37 Minuten bei einem Schuss von Simon Vukcevic richtig zupacken. Nur fünf Minuten später musste er hinter sich greifen. Der 22 Jahre alte Kapitän Moutinho zog aus halbrechter Position ab und knallte den Ball in den Winkel.
Neben Stammkeeper Michael Rensing fehlten bei den Bayern Franck Ribéry (Schienbein-Prellung) und Luca Toni (Achillessehne). Massimo Oddo fiel der Rotation von Jürgen Klinsmann zum Opfer. Dafür spielten Andreas Ottl, Christian Lell und Podolski, der seinen Einsatz schon nach acht Minuten rechtfertigte. Ein Zuspiel von Zé Roberto verwandelte er trocken aus 20 Metern in den Winkel und ließ Sporting- Keeper Rui Patricio mit seinem Linksschuss keine Chance.
Lissabons Trainer Paulo Bento, der nach der Hinspielpleite allerhand Kritik hatte einstecken müssen, konnte den Stammtorhüter nach dessen Fingerbruch wieder einsetzen. Doch hinter der wie im Hinspiel ganz und gar nicht nicht sattelfesten Abwehr hatte der Keeper einen schweren Stand. Seine fehlende Spielpraxis offenbarte sich auch bei Podolskis zweitem Treffer. Nach einem Butt-Abschlag bis zum gegnerischen Strafraum behinderten sich der Torhüter und Polga – und der Bayern-Stürmer vollendete per Fallrückzieher.
Noch tölpelhafter stellte sich Polga fünf Minuten später an, als er eine Schweinsteiger-Ecke ins eigene Tor verlängerte. Einen “richtigen” Treffer erzielte der Nationalspieler zwei Minuten vor dem Seitenwechsel. Nach dem Wechsel ließen es die Bayern ruhiger angehen. Doch Lissabon konnte dies nicht ausnutzen, zumal Butt sich mehrfach auszeichnete. Erst als Debütant Müller kam und später auch traf wurde es wieder munterer vor dem Sporting-Tor. Der gefoulte Klose traf per Strafstoß.