Europa League: Werder bezwingt Außenseiter FK Aktobe

Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen hat sein Hinspiel in der Europa-League- Qualifikation gegen krassen Außenseiter FK Aktobe gewonnen und kann schon vor dem Rückspiel kommende Woche für die Gruppenphase der neu geschaffenen Europa League planen. Die Norddeutschen feierten ein 6:3 (3:2) Schützenfest mit Hindernissen.

Ich bin nicht zufrieden. Wir haben viel zu viele Fehler in der Defensive gemacht und den Gegner ins Spiel gebracht. Und wir hätten noch das eine oder andere Tor mehr machen müssen“, zog Trainer Thomas Schaaf nach dem Abpfiff angesichts der zahlreichen ausgelassenen Chancen ein durchwachsenes Fazit.

Vor 21.446 Fußball-Fans war es erneut der überragende Mesut Özil, der Werder antrieb und zwei Treffer beisteuerte ((36./67. Foulelfmeter). Die weiteren Treffer für die Mannschaft von Coach Thomas Schaaf erzielten Sebastian Boenisch (17.), Naldo (36./65.) und Hugo Almeida (60.). Einziger Markel waren die Gegentore von Sergej Strukow (21./32.) und Samat Smakow (87.). Dennoch darf der Einzug in die lukrative Gruppenphase des zweithöchsten kontinentalen Clubwettbewerbs für den DFB-Pokalsieger gegen den höchstens zweitklassigen kasachischen Champion nur noch Formsache sein.

Hatte man im Unfeld vor dem Spiel nur über die Höhe des Heimsiegs spekuliert, mussten die Platzherren bereits im ersten Spielabschnitt zwei Nackenschläge hinnehmen. Denn wie beinahe schon gewohnt, stürmte die Schaaf-Elf wie wild drauf los, vergaßen dabei aber ihre Defensivarbeit fahrlässig. Obwohl die Gäste nur mit einem Angreifer aufliefen, war bei Außenseiter von Mauertaktik nichts zu sehen. Vielmehr nutzte Aktobe konsequent die Fehler in der Bremer Deckung, die insbesondere auf den von Clemens Fritz und Boenisch besetzten Außenpositionen unsicher war. Auch das Saison-Debüt des in den ersten beiden Bundesligapartien fehlenden Naldo, der wieder einmal mit Torgefährlichkeit zu überzeugen wusste, konnte die Schwächen auf den Außenbahn nicht kaschieren.

Nach einer Viertelstunde Warmlaufens kamen die Hanseaten, bei denen der zurückgekehrte Starstürmer Claudio Pizarro von Beginn an auflief, durch das Kopfballtor von Boenisch zur erhofften frühen Führung. Diese konterte Strukow aber unerwartet mit einem schnellen Gegenschlag. Auch das Freistoßtor von Özil brachte die Gäste nur kurz in Verlegenheit. Einen harten, aber unplatzierten Freistoßknaller von Smakow faustete Nationalkeeper Tim Wiese direkt vor die Füße von Strukow, der zum erneuten Ausgleich einschob. Naldo mit einem direkten Freistoß sorgte dann aber für die psychologisch wichtige Halbzeitführung.

Nach dem Wiederanpfiff münzten die Bremer ihre Überlegenheit in weitere Tore um. Der eingewechselte Almeida besorgte das erste Tor der Gastgeber aus dem Spiel heraus, wenig später hämmerte Naldo einen Kopfball in die Maschen. Für den Schlusspunkt sorgte Özil mit einem verwandelten Strafstoß. Zuvor hatte Emil Kenschissarijew den zum Einschuss bereitstehenden Pizarro zu Fall gebracht. Kurz vor dem Abpfiff musste Wiese noch einen Freistoß von Smakow passieren lassen. (dpa)