Europa League: HSV kassiert 0:3 Pleite in Wien

Der Bundesliga-Tabellenführer Hamburger SV ist mit einer blamablen Niederlage in den europäischen Wettbewerb gestartet.

Die Mannschaft von Chefcoach Bruno Labbadia verlor ihr erstes Gruppenspiel bei Rapid Wien ziemlich deutlich mit 0:3 (0:2). Dabei erzielten der gebürtige Würzburger Steffen Hofmann (35. Minute), Nikica Jelavic (44.) und Christopher Drazan (76.) die Treffer zum verdienten Sieg des österreichischen Tabellensechsten. Dies war gleichzeitig die erste Schlappe nach sechs Spielen ohne Niederlage für die Norddeutschen. Der HSV hat sich mit einer desolaten Leistung schon für das Heimspiel am 1. Oktober gegen Hapoel Tel Aviv unter Zugzwang gesetzt.

Die Hanseaten blieben genau 237 Tage vor dem Endspiel im eigenen Stadion vor 49.850 Fußball-Fans im Ernst-Happel-Stadion den Nachweis einer Bundesliga-Spitzenmannschaft schuldig und ließen jegliche Leidenschaft vermissen. So prägten technische Fehler ihr Spiel, insbesondere der Defensivverbund präsentierte sich in einer erschreckenden Verfassung.Der österreichische Rekordmeister, vom ehemaligen Bundesliga-Profi Peter Pacult taktisch glänzend eingestellt, stand dicht gestaffelt und suchte sein Glück in schnell vorgetragenen Kontern. Um ein Haar wäre dieses Konzept schon in der 21. Minute aufgegangen: Stürmer Jelavic hatte Schlussmann Frank Rost bereits umkurvt, aber Jerome Boateng konnte noch kurz vor der Torlinie klären.

Wenig später machte es der überragende Rapid-Regisseur Hofmann besser. Der Freistoß des früheren Profis von 1860 München segelte an Freund und Feind zum 1:0 vorbei – und das Ernst-Happel-Stadion, benannt nach dem legendären Meistercoach des HSV, kochte. Noch besser wurde die Wiener Stimmung, als Jelavic die Führung ausbaute. Nach einem Pass von Veli Kavlak, der Dennis Aogo wie einen Anfänger stehen ließ, trat Boateng über den Ball und Jelavic musste nur abstauben.

Dabei hatte wenig auf einen derart schwachen Auftritt des Halbfinalisten der Vorsaison hingedeutet. Labbadia konnte die Startelf aufbieten, die zuletzt Stuttgart mit 3:1 bezwungen hatte. Neben Mladen Petric stürmte wieder der Schwede Marcus Berg, der aber die große Chance zur Führung vergab, als er aus zwölf Metern verzog (25.). Ansonsten hatte die torgefährlichste Bundesliga-Offensive gegen die Wiener, die in der Playoff-Runde Aston Villa ausgeschaltet hatten, wenig auszurichten.

Auch nach Wiederanpfiff und der Einwechslung von Wirbelwind Jonathan Pitroipa kamen die Gäste nur selten vor das Rapid-Gehäuse. Einzig Petric sorgte in Ansätzen für Torgefahr, aber nur auf der Gegenseite gab es Grund zum Jubeln: Mit einem platzierten Linksschuss düpierte der erst 18-jährige Drazan den insgesamt wackligen Rost und sorgte für die endgültige Entscheidung.