Europa League: HSV durfte nach Sieg nicht zu den Fans

Wutentbrannt und mit hochrotem Kopf stürmte HSC-Coach Bruno Labbadia in die Katakomen des Celtic Parks und schrie die schottischen Sicherheitskräfte an. Labbadia konnte nicht verstehen, warum seine Akteure nicht mit den 3.000 mitgereisten Fans feiern durfte.

So regte sich der Fußball-Lehrer über die Stadionpolizei auf, denen offensichtlich das Fingerspitzengefühl fehlte. Nach dem umjubelten 1:0-Erfolg der Norddeutschen in der Europa League bei Celtic Glasgow sagte der Coach: “Wir haben ja verstanden, dass wir nicht ganz zur Fankurve gehen durften, aber dann haben sie uns noch gedroht, weil einige Spieler auf dem Rasen gesessen haben.” Ein Zwischenfall der absolut unnötig war, denn nach dem einzigen internationalen Sieg einer deutschen Mannschaft war dem Tabellenzweiten der Bundesliga nach Feiern zumute.

Labbadia sagte seinen Schützlingen, dass man stolz sein kann, so nah zusammengrückt zu sein, “denn man hat uns schon abgeschrieben nach den Verletzungen, es wurde von Untergangsstimmung geschrieben.” Tatsächlich hatte der HSV das Spielgeschehen gegen die Schotten weitesgehend unter Kontrolle. Mit dem fünften internationalen Treffer von Markus Berg kamen sie zum verdienten Sieg und haben bei zwei noch ausstehenden Heimauftritten und einer Auswärtspartie die äußerst lukrative K.o.-Runde fast schon sicher. Der HSV führt die Gruppe C, dank des direkten Vergleichs mit Hapoel Tel Aviv trotz schlechterer Tordifferenz, die Tabelle an.

Gegen den FC schalke 04 am kommenden Sonntag wird es für den Bundesliga-Dino dagegen viel schwerer, da sind sich alle Beteiligten sicher. “Unser Spiel hatte eine unglaubliche Intensität, wir werden jede Stunde zur Regeneration nutzen, denn wir treffen auf eine ausgeruhte Mannschaft“, sagte Labbadia. Noch in Glasgow bat der Coach seine Mannen zum Training auf der Hotelanlage.

Besondere Erleichterung verbreitete das Tor des Sorgenkindes Berg, der momentan noch unter den Erwartungen ist. So wurde der Torschützenkönig der U 21- EM in den Tagen vor dem Spiel in Schottland in Einzelgesprächen aufgebaut, um ihn die massive Last nach den Ausfällen von Paolo Guerrero und Mladen Petric ein wenig von den Schultern zu nehmen.