Europa League: HSV braucht Sieg gegen Wien

So gut wie keine Spieler mehr, dafür aber mächtig unter Druck: Für den Hamburger SV hat das Erreichen der K.o.-Runde in der neu erschaffenen Europa League oberste Priorität.

Trotz der Personalsorgen wollen die Hanseaten mit einem Erfolg gegen Österreichs Rekordmeister Rapid Wien die Zwischenrunde erreichen. Dabei ist es den Norddeutschen ein besonderes Bedürfnis, die Hoffnungen Rapids auf das Weiterkommen zu zerstören. Schließlich kassierte die Truppe von Chefcoach Bruno Labbadia zum Auftakt der Gruppenphase eine 0:3-Klatsche im Wiener Ernst-Happel-Stadion. “Das ist ein enorm wichtiges Spiel für uns, meinte der Trainer.

Zwei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase führt Hapoel Tel Aviv mit 9 Zählern die HSV-Gruppe an. Dahinter finden sich der Bundesligist mit sieben und Wien mit vier Zählern wieder. Für Celtic Glasgow (2) hingegen ist die Europa League nach der Gruppenphase beendet. Sollte der HSV gewinnen, wäre er schon vor dem letzten Spieltag in Tel Aviv am 17. Dezember eine Runde weiter. Bei einem Unentschieden dagegen ist in Israel ein Unentschieden Pflicht. Eine Katastrophe wäre eine Niederlage. Denn dann stünde der HSV unter Zugzwang und wäre auf Schützenhilfe von Celtic Glasgow in Wien angewiesen.

Ein Endspiel gegen Hapoel Tel-Aviv wollen wir unbedingt vermeiden“, meinte Goalgetter Mladen Petric, der nach auskurierter Sprunggelenksverletzung und Magen-Darm-Grippe zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen wird. Ob es allerdings zu einem Einsatz kommt, ist derzeit noch ungewiss.

Nach den zahlreichen Ausfällen der Vorwochen dürfte allein die Anwesenheit von Petric die Truppe beflügeln. Der HSV muss auf die Dienste von Zé Roberto, Jonathan Pitroipa, Alex Silva, Paolo Guerrero, Romeo Castelen, Collin Benjamin, Bastian Reinhardt und nun auch David Rozehnal (fiebrige Erkältung) verzichten. Das entspricht fast einem kompletten Team. Die Chancen von Eljero Elia stehen bei 50:50. Außerdem klagen David Jarolim und Guy Demel über Magen-Darm-Probleme. Beide Spieler sind fraglich. Die Personalsorgen haben in der Bundesliga bereits deutliche Spuren hinterlassen: Sechs Spiele, kein Sieg. Auch in der Europa League gab es zuletzt gegen Celtic Glasgow daheim nur ein enttäuschendes 0:0.

Für die Gäste aus Wien ist die Ausgangslage ebenso klar wie für den HSV: “Wir müssen siegen“, fordert Coach Peter Pacult. Dabei bekommt der Tabellenführer der österreichischen Bundesliga Unterstützung von 7.200 Fans in der HSH Nordbank Arena.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Hamburger SV: Rost – Demel (Rincon), Boateng, Mathijsen, Aogo – Jarolim, Tesche – Trochowski, Jansen – Berg, Torun

Rapid Wien: Payer – Kulovits, Jovanovic, Soma, Katzer – Heikkinen, Pehlivan – Trimmel, S. Hofmann, Kavlak – Jelavic

Schiedsrichter: Nijhuis (Niederlande)