EM 2008: Griechenland verabschiedet sich mit 3. Niederlage

Der vom Thron gestoßene Titelverteidiger Griechenland geht als schlechtestes Team bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz in die Geschichte ein. Zum Abschluss der Vorrunde setzte es für die Mannen um Trainer Otto Rehhagel die dritte Niederlage im dritten Spiel. Somit fahren sie ohne Punktgewinn und mit nur einem erzielten Tor nach Hause.

Im letzten und bedeutungslosen Spiel gegen Spanien hieß es nach 90 Minuten 1:2 (1:0). Dabei hatte Angelos Charisteas vor 28.000 Zuschauern die Griechen in Führung gebracht (42. Minute), doch die spanische “B-Elf” kämpfte sich in den zweiten 45 Minten zurück und kam durch Rubén de la Red (61. Minute) und Daniel Güiza (88.) zum letztlich glücklichen Sieg.


Ungeachtet der dritten Niederlage war Hellenen-Coach Rehhagel mit der Leistung zufrieden. “Ich habe von meiner Mannschaft gefordert, dass sie sich ordentlich von dieser EM verabschiedet. Das hat sie getan“, so Rehhagel, der noch hinzufügte: “In den entscheidenden Situationen haben wir heute nicht das nötige Glück gehabt. Meine Spieler haben gut und engagiert gespielt, aber die leichtfüßigen Spanier waren im entscheidenden Moment cleverer.”

Spaniens Übungsleiter Luis Aragonés erlaubte sich, angesichts des feststehenden Gruppensieges, eine komplett neue Startelf aufzubieten. So schonte er seine Stars für den Schlager gegen die “Squadra Azzurra” und ließ nur Stammspieler Andrés Iniesta auflaufen. Unter den vielen Wechseln litt das Spiel, so war von dem begeisternden Spiel, was die Spanier bei den Siegen über Russland und Schweden zeigten, diesmal nicht viel zu sehen.

Der Grieche Salpingidis (r) kämpft am Boden
weiter mit dem Spanier Iniesta um den Ball

Es dauerte bis zur 21. Minute, ehe die Spanier eine erste gefährliche Szene gegen die Griechen hatten. Fabregas ließ vor dem Tor von Antonios Nikopolidis in dessen 90. und letzten Länderspiel kurz Gefahr andeuten. Kurze Zeit später hatte der Routinier aber Glück, als Xabi Alonso von der Mittellinie einfach mal drauf hielt. Doch der Schuss ging über den zu weit vor dem Tor stehenden Schlussmann und auch äußerst knapp über dessen Tor hinweg. Auch ein Freistoß von Alonso (38.) fand nicht den Weg ins Ziel.


Während beim Sieger der Gruppe D der Ball wesentlich besser lief, knüpfte Rehhagels Truppe, die ohne Theofanis Gekas, Giourkas Seitaridis, Vassilios Torosidis und Christos Patsatzoglou, aber mit Regisseur Georgios Karagounis angetretenen war, nahtlos an ihre schlechten EM-Spiele an. Aber zum Erstaunen aller nutzten sie ihre erste Möglichkeit zur überraschenden Führung. Der Nürnberger Charisteas erzielte per Kopf seinen 19. Länderspiel-Treffer.

In den zweiten 45 Minuten wurde die Partie wesentlich offener. Wobei die Griechen auf Konter lauerten und die Spanier vehement auf den Ausgleich drückten. Xabi Alonso versuchte zum dritten Mal sein Glück per Freistoß, blieb aber ohne Erfolg. Sein strammer 25-Meter-Schuss klatsche vom Innenpfosten zurück ins Feld (54.). Ganze sieben Minuten später war dann de la Red zur Stelle und erzielte das mittlerweile hochverdiente 1:1.

Zum Ende hin war es dann eine ansehnliche Partie, weil beide Mannschaften die Entscheidung suchten. Güiza besorgte den doch glücklichen Sieg für die Spanier (82.), da Charisteas kurz vorher die Griechen fast in Führung brachte. Doch nach schöner Vorarbeit des Frankfurters Ioannis Amanatidis landete sein Schuss lediglich nur am Außenpfosten.

Der Grieche Sotiris Kyrgiakos (r)
mit einer artistischen Einlage

(dpa)