EM 2008: Dank Klasnic – Kroatiens B-Team schlägt Polen

Der beim Bundesligisten SV Werder Bremen noch bis zum 30.06. unter Vertrag stehende Ivan Klasnic entschied mit seinem Treffer in der 52. Minute das letzte Gruppenspiel der Gruppe B, bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz, zwischen Polen und Kroatien.

Der Stürmer, der erst vor 15 Monaten eine Nierentransplantation erhalten hatte, führte eine starke kroatische “Reserve” zum verdienten 1:0-Sieg. Die Mannen um Coach Slaven Bilic treten damit ungeschlagen, ohne Punktverlust und wohl mit ganz breiter Brust am Freitag (20.45) im Viertelfinale gegen die Türkei an.


In dem mit 30.461 Zuschauern ausverkauften Wörthersee-Stadion von Klagenfurt brachte Bilic sage und schreibe neun neue Spieler im Vergleich zum Spiel gegen Deutschland. So gönnte er unter anderem Torwart Stipe Pletikosa und den Brüdern Robert und Niko Kovac eine Verschnaufpause. Anzumerken war es den Kroaten aber keineswegs, so war es vor allem das Bundesliga-Trio mit Klasnic, Mladen Petric (Borussia Dortmund) und Ivan Rakitic (FC Schalke 04), die das Spiel der Kroaten unermüdlich nach vorne ankurbelten. Doch so vergab zum Beispiel Danijel Pranjic, der übrigens als einziger Kroate in allen drei Vorrundenspielen von Beginn an auf dem Rasen stand, leichtfertig ein gute Chance in der 14. Minute. Aber auch Hrvoje Vejic vergab per Kopf nach einem maßgerechten Rakitic-Freistoß in der 20. Minute. aber auch im starken polnischen Schlussmann Artur Boruc fanden sie ihren Meister. So scheiterte der spätere Torschütze zweimal am glänzenden Schlussmann 32./45.+2).

Mit Links erzielt Ivan Klasnic das Tor

Die Polen enttäuschten, bis auf ihren Keeper, auf der ganzen Linie. Von einem Bemühen, sich mit einem Sieg die Möglichkeit auf das Viertelfinale zu waren, war gänzlich nichts zu sehen. Die Mannen agierten ähnlich desinteressiert, wie ihr niederländischer Trainer Leo Beenhakker, der ziemlich passiv auf der Bank saß.

In der 55. Minute bot dann Beenhakker den ehemaligen Dortmunder Ebi Smolarek auf. Der ehemalige Bundesliga-Legionär versuchte es dann mit dem Kopf durch die Wand, scheiterte jedoch zweimal knapp. Auch der Wolfsburger Jacek Krzynowek bemühte sich, aber es blieb jedoch bei Versuchen.


In den zweiten 45 Minuten änderte sich nichts an der Überlegenheit der Kroaten. Doch diesmal konnten sie eine Chance verwerten: Der starke Pranjic kam über links und passte klug zurück auf Klasnic, der mit seinem starken linken Fuß abzog und die längst überfällige Führung erzielte. Anscheinend war dies der Weckruf der Polen und so ging auf einmal ein wenig Gefahr von den Beenhakker-Schützlingen aus. Die beste Möglichkeit vergab dabei der gebürtige Brasilianer Roger Guerreiro in der 63. Minute. Ein Viertelstunde vor dem Ende wurde dann der Matchwinner Klasnic unter tosendem Beifall ausgewechselt. Am Spielstand änderte sich nichts mehr und so verabschiedete sich Polen sieglos aus dem Turnier.

Rakitic (l) flankt den Ball an Torwart Boruc vorbei

(dpa)