Dortmund nach 3:1 über Essen eine Runde weiter

Trainer Jürgen Klopp scheint dem BVB neues Leben eingehaucht zu haben und macht damit den Anhängern Hoffnungen auf eine deutlich bessere Saison als im Vorjahr.

“Die Mannschaft ist lebendig. Ich finde, es war heute ein guter Schritt”, sagte der Übungsleiter nach dem gelungenen Pflichtspiel-Auftakt in der ersten Runde des DFB-Pokals. Zwar war der 3:1 ((1:1)-Sieg beim Viertligisten Rot-Weiss Essen keine Meisterleistung, doch am Ende fuhr der BVB den Erfolg im mit 21.000 Zuschauern ausverkauften Georg-Melches-Stadion durch Treffer von Tamas Hajnal (14. Minute), Florian Kringe (60.) und Nelson Valdez (70.) souverän ein.

Nicht alles war perfekt“, resümierte der Coach, “aber das finde ich zu diesem Zeitpunkt nicht schlimm. Immerhin haben wir gegen einen starken Gegner verdient gewonnen.” Dafür, dass die Gäste die letzten 15 Minuten nach dem Platzverweis für den erst wenige Sekunden zuvor eingewechselten Bajram Sadrijaj (72.) mit einem Mann weniger auskommen musste, gab sich Klopp die Schuld. “Das ist zu 70 Prozent meine Schuld. Denn ich habe ihm gesagt, dass er aggressiv in die Zweikämpfe gehen soll, wenn der Gegner über außen spielt. Das hat er wohl überinterpretiert. Ich muss an meiner Wortwahl arbeiten“, sagte Klopp zum rüden Foul des aus Thannhausen gekommenen Angreifers und fügte hinzu: “Gott sei Dank hat sich keiner verletzt.”


Auf Seiten der Gäste gab nach achtmonatiger Verletzungspause Schlussmann Roman Weidenfeller ein solides Comeback. Beim Gegentreffer von RWE-Kapitän Stefan Lorenz (18.) war er machtlos. Auch die schnelle Integration von Neuzugang Hajnal macht Hoffnungen auf erfolgreichere und attraktivere Zeiten beim BVB. Hajnal war Dreh- und Angelpunkt, das 1:0 besorgte er selbst, das dritte Tor leitete er mit einem feinen Zuspiel ein. “Tamas ist ein Klasse- Fußballer, der Tore schießt und vorbereitet. Er hat bei uns von Anfang an Verantwortung übernommen“, lobte Klopp den kleinen Dribbler aus Karlsruhe.

Gleichwohl sei die Abstimmung zwischen der “Doppelsechs” mit dem offensiv ausgerichteten Hajnal und dem defensiv orientierten Kapitän Sebastian Kehl noch verbesserungswürdig. Bis zum Bundesliga-Start mit der schweren Partie bei Bayer Leverkusen bleibt den Westfalen noch eine Woche Zeit, das angestrebte flexible Spiel weiter zu optimieren. Klopp verbreitet mit seiner herzerfrischenden und unkomplizierten offenen Art viel Optimismus und Vorfreude: “Noch hat mir nicht alles gefallen. Aber wir haben unser Gesicht angedeutet, das wir in dieser Saison zeigen wollen. Wir werden uns noch weiterentwickeln.” (dpa)