DFL schreibt TV-Rechte erneut aus

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) gibt in der Frage der zukünftigen TV-Rechte-Vermarktung der Bundesliga mächtig Gas. Noch 2008 sollen die nationalen TV-Rechte ausgeschrieben werden.

Nach Infos der “Sport Bild” will der Dachverband bis Ende Januar des kommenden Jahres die Rechte an Fernsehanstalten sowie andere Interessenten verkauft haben. “Es muss das Ziel sein, zumindest den Status quo von 409 Millionen Euro für die Inlandsrechte zu erhalten“, sagte Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge dem Blatt.

Der neue Zeitplan ist eine Reaktion auf das Scheitern des Drei-Milliarden-Euro-Vertrages zwischen der DFL und der Agentur Sirius des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch. Im Schnitt hatte der Kontrakt dem Profi-Fußball 500 Millionen Euro für sechs Spielzeiten zugesichert. Offiziell soll der Vertrag nun in den kommenden Tagen aufgekündigt werden. Dann kann die DFL die Rechte wieder in eigener Verantwortung vermarkten.

Das Bundeskartellamt hat mit seiner Entscheidung zur Zentralvermarktung dem viel versprechenden TV-Geschäft mit Kirch die Geschäftsgrundlage entzogen. Die Bonner Behörde wollte die Zentralvermarktung nur dann zulassen, wenn weiterhin eine Highlight-Berichterstattung samstags vor 20:00 Uhr im Free TV zu sehen ist. Das Modell von DFL/Sirius sah aber eine späte Zusammenfassung nach 22:00 Uhr vor, um damit dem Pay TV mehr Exklusivität zu sichern.


Der Pay Bezahl-Sender Premiere, der alle 306 Bundesligapartien live zeigt, blättert derzeit etwa 240 Millionen Euro pro Spielzeit auf den Tisch. Damit ist Premiere die größte Einnahmequelle für die DFL, die insgesamt 409 Millionen Euro aus dem Verkauf der nationalen Rechte einnimmt. Dazu kommen gut 20 Millionen Euro aus dem Verkauf der Auslandsrechte. Für diesen Bereich hat die DFL extra eine Firma (DFL Sports Enterprises GmbH) gegründet.

Wir gehen mit extrem großer Kreativität an die Ausschreibung, um die 409 Millionen Euro mindestens zu erreichen“, so Rummenigge, der auch Mitglied im Ligavorstand ist. Die Agentur Sirius hatte den 36 Proficlubs für die Saison 2009/2010 ursprünglich einen Betrag von 460 Millionen in Aussicht gestellt. (dpa)