DFL schmettert Beschwerde von TuS Koblenz ab

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die Beschwerde vom Fußball-Zweitligisten TuS Koblenz abgeschmettert. Die Beschwerde richtete sich gegen den 8-Punkte-Abzug wegen gravierender Verstöße im Lizenzierungsverfahren.

DFL-Geschäftsführer Christian Müller begründete die Ablehnung: “Aus dem Beschwerde-Vortrag haben sich keine neuen Erkenntnisse ergeben. Daher konnte nicht abgeholfen werden.” Dem Club stehe es nun frei, den Vorstand des Verbandes als nächsthöhere Beschwerde-Instanz anzurufen. Koblenz werden die acht Zähler am Ende der laufenden Spielzeit abgezogen. Der Grund für den höchsten Punktabzug in der Geschichte der Fußball-Bundesliga ist, dass Spielerverträge von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung nicht vorgelegen hatten. Weiterhin muss eine 200.000 Euro-Vertragsstrafe bezahlt werden.

TuS-Geschäftsführer Wolfgang Loos kündigte unterdessen an, dass man bis Mittwochmittag Einspruch einlegen wird. Damit wird es in 2. Instanz zur mündlichen Verhandlung beim Vorstand der Liga kommen. Der mit der Wahrung der Club-Interessen beauftragte Rechtsanwalt, Christoph Schickhardt, sieht gute Möglichkeiten, das Urteil noch kippen zu können. “Die DFL hat sich nicht ausreichend mit unserem Vortrag beschäftigt und die tatsächliche sowie rechtliche Problematik nach wie vor verkannt.”


Nach dem Punktabzug droht Koblenz aus der zweiten Liga abzusteigen. Vor dem Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim hat man 35 Punkte auf der Habenseite und einen Vorsprung von nur drei Zählern auf einem Abstiegsrang. Der Club sieht sich von der Deutsche Fußball Liga zu Unrecht wegen arglistiger Täuschung bestraft, weil er sich vom ehemaligen Geschäftsführer Hermann Gläsner ebenfalls hintergangen fühlt.

Im Sommer 2007 hatte Gläser mit den Serben Branimir Bajic und Marko Lomic die Verträge geschlossen und dabei Verträge kurz nach Beginn der Saison bei Nachverhandlungen maßgeblich gerändert und dem Verein Partizan Belgrad eine viel höhere Transfersumme zugesichert, ohne den Aufsichtsrat von Koblenz in Kenntnis zu setzen. Erst nach der fristlosen Kündigung Gläsners im Dezember 2007 entdeckte man diese Verträge. Die dort angegebene Transfersumme in Höhe von rund zwei Millionen Euro wurden umgehend von Sponsoren und dem Aufsichtsrat ausgeglichen. (dpa)