DFB Pokal: Aus für mindestens drei Bundesligisten

Die am kommenden Dienstag (22.09.2009) und Mittwoch über die Bühne gehende zweite Runde im DFB Pokal wird gleichzeitig das ende der Schonzeit der Bundesligisten bedeuten. Dann wird nämlich, nach Hannover 96 und Mainz 05, für mindestens drei Clubs aus dem Oberhaus in direkten Duellen der Traum vom Finale in Berlin ausgeträumt sein.

Für den VfL Bochum geht es im brisanten Duell gegen den FC Schalke 04 nicht nur um die rund 500.000 Euro an TV-Geldern für den Einzug in die Achtelfinalrunde, sondern auch darum, die Fans nach dem Rauswurf von Coach Marcel Koller zu beruhigen. “Das Pokalspiel ist jetzt brutal wichtig, denn da müssen wir viel reparieren und auf jeden Fall gewinnen“, meinte Defensivmann Philipp Bönig.

Anders als die explosive Stimmung beim VfL sieht es bei den Knappen vor der Derby-Woche aus. Trotz der 1:2-Heimschlappe gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg geht es in Gelsenkirchen deutlich entspannter zu. Schlussmann Manuel Neuer sagte: “Wir wollen Bochum unbedingt schlagen und in die nächste Pokalrunde einziehen. Danach können wir auch mit Selbstbewusstsein nach Dortmund fahren. Der Rückhalt der Zuschauer gibt uns Mut für die kommenden Spiele.” Der Rivale aus dem Revier Borussia Dortmund will beim Bundesliga-Absteiger Karlsruher SC den Negativtrend von zuletzt fünf Spielen ohne Dreier stoppen. “K.o.-Spiele bieten eine gute Gelegenheit, neues Selbstvertrauen und Sicherheit zu gewinnen“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Beim deutschen Rekord-Pokal-Sieger FC Bayern München sind nach dem Stotter-Start in die Saison die dunklen Wolken bereits verzogen. Allerdings würde ein unerwartetes Straucheln gegen Rot-Weiß Oberhausen schnell wieder für ein Unwetter sorgen. So warnte FCB-Manager Uli Hoeneß vor zu viel Selbstsicherheit: “Oberhausen wird insofern ein Thema, weil alle glauben, dass wir schon gewonnen haben.” Zuletzt blamierte sich der Rekordmeister in der zweiten Runde vor neun Jahren beim 1. FC Magdeburg. Die bislang letzte Heimpleite im Pokal kassierten die Bayern 1991 gegen den FC Homburg.

Keine Frage, es wird sehr schwer, für eine Überraschung zu sorgen. Aber wir werden alles versuchen, um das Unmögliche zu schaffen“, bekräftigte RWO-Trainer Jürgen Luginger. Die Sensation könne nur gelingen, wenn “die Bayern 80 Prozent bringen und wir 120“, erklärte Sören Pirson. Doch für das Endspiel hat der Torwart einen mutigen Tipp parat: “Aus Spaß habe ich gesagt: Das DFB-Pokalfinale in diesem Jahr heißt RWO gegen VfB Lübeck.”

Neben den Norddeutschen, die gegen den VfB Stuttgart ebenso am Mittwoch wie der VfL Osnabrück gegen den Hamburger SV ihr Glück versuchen, ist noch Eintracht Trier als dritter unterklassiger Club im Wettbewerb. Das Team von Trainer Mario Basler will nach der Überraschung gegen Hannover 96 auch Arminia Bielefeld das Fürchten im Moselstadion lehren. “Wir kämpfen um unsere Chance und wollen die Arminia auf dem falschen Fuß erwischen. Wichtig ist, dass Bielefeld direkt merkt, was hier abgeht»” forderte Christopher Reinhard.

Ein deutlich wacheres Team von 1899 Hoffenheim als beim 4:2-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach nach 0:2-Rückstand erwartet der 1. FC Nürnberg. “Wir dürfen nicht ungestüm spielen, sondern clever“, erklärte Club-Trainer Michael Oenning, der wie beim 1:2 gegen die Bayern auf eine kompakte Defensivformation setzen will. Im dritten Bundesligaduell reist Meister VfL Wolfsburg am Mittwoch zum 1. FC Köln.