DFB ermittelt gegen Schalkes Bordon und Krstajic

Das Derby zwischen dem BVB und S04 (3:3) könnte ein Nachspiel bekommen. Der Kontrollausschuss der Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlungen gegen die Schalker Akteure Marcelo Bordon und Mladen Krstajic eingeleitet.

Bordon soll Schiri Lutz Wagner als “Hure” beschimpft haben. Krstajic hat den Spielleiter indes öffentlich kritisiert. Zur Prüfung des Sachverhaltes forderte der DFB-Kontrollausschuss beide Spieler zu einer schriftlichen Stellungnahme auf.

Bordon soll den Unparteiischen im Gang zur Kabine auf portugiesisch beschimpft haben. “Ich war so wütend, so enttäuscht. In der Emotion sagst du so einiges“, sagte Bordon der “Bild”-Zeitung. In der Tageszeitung “Die Welt” sagte Wagner: “Ich bin mit meinen Assistenten relativ schnell in die Kabine gegangen, habe nicht weiter mitbekommen, was nach dem Spiel noch los war.”


Vor dem 2:3 der Dortmunder haben Wagner und dessen Assistent eine Abseitsstellung von Alexander Frei übersehen, der anschließend auch ins Tor traf, und kurz vor dem Abpfiff einen unberechtigten Handelfer gegen S04 verhängt, der zum Ausgleich führte. “Man ärgert sich, weil man seinen Job ja so gut wie möglich machen will. Beim Abseitstor haben wir einen Fehler gemacht. Ich könnte jetzt sagen, es ist die Schuld meines Assistenten an der Linie. Aber ich bin der Chef vom Team, also übernehme ich die Verantwortung“, so Wagner.

Die Entscheidung zum Elfer sei dagegen ein Grenzfall gewesen, bei dem nach Wagners Ansicht nicht einmal die TV-Bilder Aufschluss gegeben hätten. Auch ein Videobeweis, dessen Einführung er generell befürworte, hätte bei dieser Szene nicht geholfen. Es habe “sechs bis acht schwierige, knifflige Entscheidungen” gegeben, die überwiegend richtig bewertet worden seien. Dazu gehören definitiv die Platzverweise gegen Christian Pander (Gelb-Rot) und Fabian Ernst (Rot), der vom DFB-Sportgericht wegen rohen Spiels für drei Spiele aus dem Verkehr gezogen wurde. Für Wagner bliebe daher die Frage, “ob bei einer Fehlentscheidung automatisch alles schlecht ist.”


Krstajic hatte den 45-Jährigen aus Hofheim nach dem Abpfiff der Parteilichkeit bezichtigt. “So viele Fehler wie die deutschen Schiedsrichter macht international keiner. Zum Schluss haben wir 9 gegen 14 gespielt“, sagte der Serbe. Wagner wies diese Anschuldigung zurück und forderte indirekt eine Entschuldigung ein: “Ich bin keinem böse, der nach einem hitzigen Spiel Kritik übt. Aber wenn mal eine scharfe Aussage getroffen wird, sollte derjenige sie mit einem gewissen Abstand relativieren. Sprüche, die Sekunden nach dem Abpfiff getätigt werden, sehen die Spieler mit einem gewissen Abstand bestimmt auch anders.” (dpa)