Confed Cup: Brasilien gewinnt zum dritten Mal den Cup

Rekordweltmeister Brasilien hat dank Mannschaftskapitän Lucio das Überraschungsteam aus den USA bezwungen und nach 1997 und 2005 zum dritten Mal den Confederations Cup gewonnen.

Die Seleção gewann das Finale in Johannesburg nach einem 0:2-Pausenrückstand gegen den kecken Außenseiter am Ende noch mit 3:2. Dabei drehten Luis Fabiano (46./74. Minute) mit seinen Treffern vier und fünf und Bayern-Defensivmann Lucio per Kopf in der 84. Minute das Spiel vor 52.291 Zuschauern im Ellis-Park-Stadion. Die US-Boys führten nach Toren von Clint Dempsey (10.) und Landon Donovan (27.) bereits mit 2:0. Für den nicht mehr für möglich gehaltenen Triumph bei der Generalprobe zur WM 2010 in Südafrika erhalten die Brasilianer 2,7 Millionen Euro, der unterlegene Favoritenschreck USA streicht 2,3 Millionen Euro ein.

Zuvor konnte sich im Spiel um Platz drei Europameister Spanien in Rustenburg mühevoll gegen Gastgeber Südafrika mit 3:2 (2:2, 0:0) nach Verlängerung durchsetzen. Dabei avancierte Xabi Alonso mit seinem Siegtreffer in der 107. Minute zum Matchwinner. Die urlaubsreifen Iberer erhalten damit eine Prämie von 1,9 Millionen Euro. Mit 300.000 Euro weniger wurde die unterlegene Bafana Bafana vom Weltverband FIFA honoriert.

Brasiliens Stürmer Luis Fabiano freut sich
über den Anschlusstreffer zum 1:2.

In einem phasenweise hochklassigen Finale fehlte den Brasilianern zwar die Frische, dafür zeigte die Mannschaft von Carlos Dunga Kampfgeist und große Moral. Das US-Team, das nach zwei Niederlagen zum Turnierstart von vielen bereits abgeschrieben worden war und dann wie Phönix aus der Ascha stieg, befand sich lange Zeit auf der Siegerstraße, hielt dem enormen Druck des Favoriten aber am Ende nicht mehr stand. Nach dem fünften Sieg im fünften Turnierspiel wird die Selecao in der nächsten FIFA-Weltrangliste Spanien wieder als Nummer eins ablösen.

Zehn Tage nach dem mit 0:3 verlorenen Gruppenspiel gegen den Cup- Verteidiger zeigten die US-Boys im zweiten Duell mit den Brasilianern keinerlei Respekt. Das Team von Coach Bob Bradley ging forsch zur Sache und nutzte gleich die erste Chance eiskalt zur Führung. Eine Flanke von Jonathan Spector lenkte Dempsey per Direktabnahme an Julio Cesar vorbei. Das dritte Turniertor des Angreifers vom FC Fulham irritierte die Südamerikaner, die wie schon beim mühevollen 1:0 im Halbfinale gegen Südafrika nicht zu ihrem Spiel fanden.

Wie man dagegen mit einfachsten Mitteln zum Erfolg kommen kann, demonstrierte das US-Team mit einem Weltklasse-Konter. Nach einem abgefangenen Angriff der Selecao ging es im Duett zwischen Charlie Davies und Donovan blitzschnell nach vorne und der bei seinem Kurzgastspiel beim FC Bayern München glücklose Angreifer vollstreckte zum 2:0. Auf der Gegenseite bewies Everton-Keeper Tim Howard gegen Robinho (13.), Maicon (26.) und Andre Santos (35.) seine Klasse.

Doch die Champions gaben sich noch nicht geschlagen und witterten nach dem Anschlusstor durch Luis Fabianos Schuss von der Strafraumgrenze nur 39 Sekunden nach Wiederbeginn wieder ihre Chance. Nach einer Stunde lag der Ausgleich förmlich in der Luft, als Howard einen Kopfball von Kaka mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Dabei schien der Ball sogar schon hinter der Torlinie. Beim Treffer von Luis Fabiano zum 2:2 nach Robinhos Lattenkopfball und dem 3:2 durch Lucio war aber auch der Schlussmann machtlos.

Landon Donovan (l) trifft zum
2:0 für die USA.