Confed Cup: Ägypten legt Protest gegen Rote Karte ein

Wie die der Weltfußball-Verband FIFA mitteilte, hat Ägyptens Fußballverband Protest gegen die Rote Karte für Mohamed Al Muhamadi und die Elfmeterentscheidung durch Schiedsrichter Howard Webb eingelegt. Ägypten hatte das Auftaktmatch im Confederations Cup gegen Brasilien mit 3:4 verloren.

FIFA-Sprecher Nicolas Maingot bestätigte in Johannesburg: “Wir haben den Protest erhalten und werden die Angelegenheit prüfen.” Weitere Einzelheiten wollte er aber aufgrund des laufenden Verfahrens nicht nennen. Der Unparteiische bekam in der Nachspielzeit vom vierten Offiziellen Matthew Breeze den Hinweis und entschied auf Platzverweis gegen Al Muhamadi und Strafstoß. Den anschließenden Elfer verwandelte Kaká zum Sieg für den Rekordweltmeister.

Nach Auffassung der Ägypter kam der Hinweis von Breeze erst, nachdem er sich die strittige Szene mit dem Handspiel Al Muhamadis auf der Torlinie auf einem Bildschirm am Rande des Spielfeldes ansah. Zuvor habe Webb auf Eckball für Brasilien entscheiden wollen. “Seit wann gibt es einen Elfmeter aufgrund von TV-Bildern“, sagte der ägyptische Co-Trainer Shawki Gharib. Aussicht auf Erfolg mit dem Einspruch hat man wohl nicht. Breeze wurde von der FIFA zum Hauptschiedsrichter für die Partie zwischen Spanien und Irak ernannt.

Eine angebliche Boykott-Drohung der Ägypter für die nächste Partie gegen Weltmeister Italien in Johannesburg ist mit dem Einspruch offenbar nicht verknüpft. “Darüber ist uns nichts bekannt“, sagte Maingot. In Ägypten sind Einsprüche gegen Spielwertungen in der nationalen Liga an der Tagesordnung, um Schiedsrichter für folgende Spiele einzuschüchtern.

Entscheidungen nach Video-Beweis sind nach den FIFA-Statuten nicht erlaubt. Eine ähnliche Kontroverse hatte es nach der Roten Karte gegen Frankreichs Zinedine Zidane im WM-Endspiel 2006 gegen Italien gegeben. Auch damals war der Platzverweis erst nach Intervention des vierten Offiziellen ausgesprochen worden, der den Kopfstoß Zidanes am Spielfeldrand eventuell auf einem TV-Gerät oder über die Stadionleinwand wahrgenommen hatte.