Champions League: Real vs. Milan

Noch gar nicht lange her, da kickten Kaká und Ronaldinho noch zusammen beim AC Mailand. Nun treten die damaligen Club-Kollegen in der Champions League bei Real Madrid gegeneinander an.

Der im Sommer für 65 Millionen Euro zu den “Königlichen” abgewanderte Kaká hat seine Anhänger in Mailand nicht vergessen und kündigte an, so viele Tore wie möglich zu erzielen, sie aber aus Respekt vor seinem Ex-Club nicht zu bejubeln.

Auch für Ronaldinho ist der Kracher in Europas Königsklasse zwischen den erfolgreichsten Vereinen mit Erinnerungen verbunden. Vor vier Jahren erlebte er, noch im Dress des FC Barcelona, im Bernabéu-Stadion einen Höhepunkt seiner Karriere. Er brachte Barca zum 3:0-Erfolg und brachte es fertig, die gegnerischen Anhänger zu Beifall für einen Spieler des Erzrivalen zu animieren.

Heute ist er, im Gegensatz zu Landsmann Kaká, nur noch ein Schatten seiner selbst. Während Kaká ein geordnetes Leben mit Familie führt, zieht es Ronaldinho immer wieder in Bars und Diskotheken. In Madrit hofft er nun endlich wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können: “Mir sind im Bernabéu-Stadion schon tolle Dinge geglückt.”

Milan wird mit seinem in die Jahre gekommenen Kader mit einem Altersdurchschnitt von über 30 Jahren als krasser Aussenseiter in die Partie beim für 250 Millionen Euro verstärkten spanischen Rekordmeister gehen. Allerdings stehen sie nach der 0:1-Heimschlappe gegen den FC Zürich unter Druck. Bei Milans 2:1-Sieg im Liga-Betrieb vergangenes Wochenende gegen den AS Rom ließ Ronaldinho sein Können vergangener Tage zumindest ansatzweise aufblitzen. So steuerte der Brasilianer einen Treffer bei und bereitete den zweiten vor.

Bei Real dagegen muss sich trotz gutem Start in die spanische Spielzeit Chefcoach Manuel Pellegrini erste Kritik gefallen lassen. So schreib Marca, dass die Mannschaft an eine elektrische Leitung mit Wackelkontakt erinnere “Mal sprühen die Funken, und mal funktioniert gar nichts.” Im Hintergrund knistert es bereits. So sei der im Sommer für 35 Millionen Euro von Olympique Lyon nach Madrid gewechselte Karim Benzema verärgert darüber, dass er andauernd ausgewechselt wird. Allerdings konnte er die hohen Erwartungen bisher auch noch nicht erfüllen. Zudem blieb es bislang den Beweis schuldig, dass er besser ist als der 32-jährige unverwüstliche Mannschaftskapitän Raúl.