Champions League: FC Bayern dank Robben auf Finalkurs

Der FC Bayern München hat trotz eines Roten Karte gegen Franck Ribéry das Halbfinal-Hinspiel der Champions League dank eines Treffers von Kunstschütze Arjen Robbengegen Olympique Lyon verdient mit 1:0 (0:0) gewonnen.

Mit dem Erfolg verschaffte sich der deutsche Rekordmeister eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 27. April. Vor 66.000 Fußball-Fans in der ausverkauften Allianz-Arena sorgte der Niederländer in der 69. Spielminute für das Tor des Abends. Zuvor hatte nach dem umstrittenen Platzverweis für Ribéry (37.) blankes Entsetzen geherrscht. Auch die Gäste musste nach Gelb-Rot gegen Jeremy Toulalan (54.) das Spiel mit nur zehn Mann beenden.

Der Mittelfeldmann, der sich bis dahin völlig unbeeindruckt von dem Wirbel um seine Sexaffäre gezeigt hatte, wurde vom Unparteiischen Roberto Rosetti nach einem Foul an Lisandro Lopez in die Kabine geschickt. Der Schiedsrichter bewertete die Aktion von Ribéry als rot-würdig und zog damit den Unmut der Zuschauer auf sich. Für den französischen Nationalspieler dürfte damit die Champions League in dieser Saison beendet sein. Neben Ribéry muss Chefcoach Louis van Gaal im Rückspiel auch auf die Dienste von Danijel Pranjic. Der für den gesperrten Mark van Bommel spielende Pranjic sah schon frühzeitig seine dritte gelbe Karte im laufenden Wettbewerb.

Die Platzherren überzeugten von Beginn an durch konsequentes Positionsspiel und zeigten auch in Unterzahl ihr Kämpferherz. Die besten Szenen hatte der FC Bayern, wenn der Ball schnell über die Flügel lief. Dabei war
Ribéry bis zu seinem Platzverweis der wirkungsvollste Spieler, die Zeit von Robben kam erst nach dem Seitenwechsel. In der Mitte ging Schweinsteiger als Antreiber weite Wege.

Franck Ribéry muss nach der Roten
Karte den Platz verlassen.

Nach gut 15 Minuten setzte der FCB die ersten offensiven Akzente in einer bis dahin von Nervosität geprägten Begegnung. Die Bayern tasteten sich mehr und mehr ans Führungstor heran, doch es wollte einfach nicht fallen. Zumal die Angreifer vor dem Tor der Gäste auch Schwächen zeigten. Die beste Chance zum 1:0 vergab Schweinsteiger per Kopf nach einem Eckball von Robben (13.).

Die Anfang der Woche aufgrund des Flugverbots in Bussen angereisten Franzosen standen zudem sehr kompakt und gut gestaffelt. Dafür suchten sie aber viel zu selten den Weg nach vorne. Wenn dann waren es Standards, die für etwas Gefahr sorgten. Nach einer halben Stunde verhinderte Martin Demichelis Schlimmeres, als er einen strammen Schuss von Ederson zur Ecke abfälschte.

Nach dem Pausentee starteten die Bayern mit Anatoli Timoschtschuk für Olic und einer Menge Wut im Bauch. Den unbedingten Siegeswillen verdeutlichte in der 53. Minute Lahm, dessen Solo allerdings der krönende Abschluss fehlte, als er Thomas Müller den Ball in den Rücken spielte. Auch Robben fehlte wenig später aus spitzem Winkel noch das nötige Schussglück (61.). In der 69. Minute war es dann soweit und der Niederländer demonstrierte seine einzigartige Schusstechnik.Fast ansatzlos zog Robben aus 20 Metern ab und der von Müller leicht abgefälschte Ball fand den Weg ins Netz. In der Folge waren die Gastgeber dem 2:0 näher als Lyon dem Ausgleich.