Champions League: Ballack droht gegen Barca ‘Gelbe Gefahr’

Michael Ballack droht im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona mit einer gelben Karte das Ende der laufenden Champions-League-Saison. Auch wenn sein FC Chelsea wie schon im Vorjahr das Finale der Königsklasse erreichen.

Dennoch muss der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft alles geben, um nach dem torlosen Remis im Hinspiel einen Titel-Mit-Favoriten auszuschalten. Doch dem “Ewigen Zweiten” droht Gefahr vom Unparteiischen – bei einer erneuten Gelben-Karte wäre Ballack für das Endspiel am 24. Mai in Rom zum Zuschauen verdammt. Auch wenn Ballack genau dies bereits beim WM-Endspiel 2002 in Japan/Südkorea geschehen ist, verschwendet er keinen Gedanken daran. Dafür hat er in Didier Drogba den Matchwinner für die Blues gefunden.

Er überrascht mich immer noch. Bei jedem großen Spiel ist er zur Stelle und wird es auch gegen Barca sein“, lobte Ballack den Torjäger von der Elfenbeinküste im englischen im Boulevardblatt “Mirror”. Nach der 6:2-Generalprobe bei Real Madrid, gab sich Ballack von Barca demonstrativ unbeeindruckt: “Ich weiß nicht, was sie machen werden. Das ist ihr Problem, nicht unseres», so der 32-jährige Ex-Bundesliga-Spieler, der zuletzt beim 3:1-Sieg gegen Fulham 45 Minuten von der Bank aus zusehen musste.

Unterdessen lautet die Frage: “Wird es jemals klappen” mit dem FC Chelsea, über den ein Europa-Fluch hängt. Zum fünften Mal innerhalb von sechs Jahren stehen die “Blues” in einem Champions-League-Halbfinale, doch bekamen sie den Pott bisher nie zu fassen. Im Mai des vergangenen Jahres in Moskau hätte John Terry den Triumph perfekt machen können, doch er scheiterte mit dem vermeintlich letzten Schuss und am Ende des Elfmeterschießens hatte der Liga-Rivalen Manchester United den “Pokal mit den großen Ohren” (The Times) gewonnen. Wie schon 2002, als Ballack mit Bayer Leverkusen das Finale gegen Real Madrid verloren hatte, lag der Nationalmannschaftkapitän geschlagen am Boden.

Der europäische Titel hängt über uns. Ich weiß, was gemeint ist, wenn die Leute vom Fluch sprechen“, erklärte Mittelfeld-Ass Frank Lampard, “aber was uns antreibt, ist Entschlossenheit.” Damit rang das vom niederländischen Interimscoach Guus Hiddink glänzend eingestellte Chelsea den Katalanen im Camp Nou bereits das wertvolle 0:0 ab, das den “Blues” nun für das Re-Match alle Chancen lässt.

Einerseits ist “Barca” der letzte Gast vom europäischen Festland, dem an der Stamford Bridge ein Sieg gelang – im Februar 2006. “Jedes Mal, wenn sie hierherkamen, war es eine Explosion“, lobte Lampard anerkennend. Andererseits scheiterten die Katalanen in den vorigen beiden Jahren an englischen Clubs. Trainer Josep Guardiola würde gerne an der Elf festhalten, die bei der 6:2-Gala in Madrid weltweit Bewunderung ausgelöst hat, ist aber zu Umstellungen gezwungen.

Im Abwehrzentrum fällt neben Gabriel Milito und Rafael Márquez auch Carles Puyol (Sperre) aus, im Angriff ist der Einsatz von Torjäger Thierry Henry (Knieblessur) zweifelhaft. “Wir fahren nach London mit demselben Gefühl, mit dem wir nach Madrid gefahren sind. Ein Remis mit Toren reicht uns zum Einzug ins Finale. Aber wir werden unserem Stil nicht untreu werden und auf Sieg spielen“, versprach Innenverteidiger Gerard Piqué. Das fürchtet insgeheim wohl auch Chelsea-Coach Hiddink, der seine Elf zu höchster Konzentration aufforderte: “Wir können uns nicht den kleinsten Fehler erlauben.”

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Chelsea: Cech – Bosingwa, Alex, Terry, Ashley Cole – Essien, Ballack, Lampard – Kalou, Drogba, Malouda

FC Barcelona: Valdes – Alves, Piqué, Abidal, Sylvinho – Xavi, Touré, Iniesta (Keita) – Messi, Eto’o, Henry (Iniesta)