Bundesliga, 27. Spieltag am Samstag: FC Bayern vor Titelgewinn? – Augsburg will weiter aufschließen

Nach der Länderspielpause geht es in der Bundesliga am heutigen Samstag mit sieben Spielen des 27. Spieltages in die heiße Phase. Zwar ist die Meisterschaft de facto schon entschieden, doch im Rennen um die internationalen Plätze und im Abstiegskampf ist es überaus spannend. Alle sieben Spiele, sowohl die sechs Partien am Nachmittag als auch das Abendspiel, werden live ausschließlich von Sky und Liga Total übertragen. Die Sportschau ab 18.30 Uhr (ARD) und das Sportstudio ab 23 Uhr (ZDF) zeigen aber ausführliche Zusammenfassungen.

FC Schalke 04 – TSG 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr)
Trotz der 0:3-Niederlage in Nürnberg vor drei Wochen herrscht beim FC Schalke Zuversicht vor, was das Rennen um den vierten Platz angeht. Mit einem Sieg gegen Hoffenheim, das bereits vier Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt und sich eigentlich keine Niederlage erlauben kann, können die Königsblauen zumindest für eine Nacht auf Rang vier vorrücken und zugleich den Druck auf das drittplatzierte Leverkusen erhöhen.

Erfreut dürfte Trainer Jens Keller zur Kenntnis genommen haben, dass die beiden Nationalspieler Benedikt Höwedes und Julian Draxler einsatzfähig sind. Und auch die Rückkehr von Ciprian Marica, von dem man sich auf Schalke mehr Durchschlagskraft im Angriff erhofft, sorgt für eine zusätzliche Alternative im zuletzt schwachen Sturm. Nicht dabei ist hingegen Jermaine Jones, der bei der US-Nationalelf eine Fleischwunde erlitt.

Bei Hoffenheim hat sich die Hoffnung von Trainer Marco Kurz darauf, dass Sebastian Rudy und Sejad Salihovic nach langen Pausen rechtzeitig fit werden, nicht erfüllt. Somit hat Kurz personell nicht viele Alternativen und wird wohl größtenteils auf die Elf setzen, die zuletzt gegen Mainz über ein 0:0 nicht hinaus kam.

Mögliche Aufstellungen:
Schalke: Hildebrand – Uchida, Höwedes, Matip, Kolasinac – Höger, Neustädter – Farfan, Draxler, Michel Bastos – Marica
Hoffenheim: Gomes – Beck, Abraham, Delpierre, Johnson – Weis, Williams – Usami, Volland, Roberto Firmino – Joselu

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund (15.30 Uhr)
Nur mit einem Sieg in Stuttgart kann Dortmund heute noch verhindern, dass der FC Bayern am Abend vorzeitig deutscher Meister werden kann. Weitaus wichtiger dürfte es dem BVB indes sein, Platz zwei zu festigen. Stuttgart benötigt derweil nach dem wichtigen Sieg in Frankfurt vor der Länderspielpause noch Punkte, um das Abstiegsgespenst endgültig zu verjagen.

Erschwert wird für die Schwaben die Aufgabe dadurch, dass mit William Kvist und Cristian Molinaro zwei Stammkräfte gesperrt ausfallen und möglicherweise auch Serdar Tasci, der unter der Woche aufgrund einer Grippe kaum trainieren konnte, passen muss. Während Youngster Antonio Rüdiger als Tasci-Ersatz parat steht, könnte im Mittelfeld Wintereinkauf Alexandru Maxim erstmals in der Bundesliga beginnen.

Beim BVB muss Trainer Jürgen Klopp neben Mats Hummels auf den angeschlagen von der polnischen Nationalelf zurückgekehrten Jakub Blaszczykowski verzichten. Felipe Santana ist als Hummels-Vertreter aber längst etabliert und mit Kevin Großkreutz steht auch für Blaszczykowski hochkarätiger Ersatz parat. Weil sowohl Sebastian Kehl als auch Sven Bender wieder fit sind und auch Ilkay Gündogan und Nuri Sahin spielen wollen, darf man gespannt sein, für welches Duo sich Klopp auf der Doppelsechs entscheidet.

Mögliche Aufstellungen:
Stuttgart: Ulreich – Sakai, Tasci, Niedermeier, Boka – Gentner, Okazaki – Harnik, Maxim, Traoré – Ibisevic
Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Felipe Santana, Schmelzer – Gündogan, Sahin – Großkreutz, Götze, Reus – Lewandowski

SC Freiburg – Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr)
Zwei Punkte trennen Freiburg als Neunten von Gladbach auf dem siebten Platz. Beide Mannschaften gehören damit zum Kreis der Teams, die sich noch berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der Europa League, vielleicht sogar in der Champions League machen dürfen, wofür ein Sieg heute im direkten Duell aber umso wichtiger wäre.

Bei Freiburg dürfte es zunächst darum gehen, nach den herben Niederlagen gegen Wolfsburg (2:5) und in Dortmund (1:5) wieder Sicherheit ins Spiel zu bekommen. Personell wird Trainer Christian Streich hingegen sicherlich nicht alles über den Haufen werfen. Sicher auflaufen wird so auch Max Kruse, der offenbar unmittelbar vor einem Wechsel ausgerechnet nach Gladbach steht und der gegen seinen künftigen Arbeitgeber sicher besonders motiviert sein dürfte.

Bei Gladbach kann Trainer Lucien Favre auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Nach dem 1:0 gegen Hannover vor zwei Wochen gibt es allerdings keinen Grund für einen Wechsel in der Startelf, zumal der gegen die 96er angeschlagen ausgewechselte Juan Arango wieder auflaufen kann.

Mögliche Aufstellungen:
Freiburg: Baumann – Mujdza, Krmas, Diagne, Sorg – Schuster, Flum – Schmid, Caligiuri – Rosenthal, Kruse
Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Alvaro Dominguez, Wendt – Nordtveit, Marx – Herrmann, Arango – Younes, de Jong

1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen (15.30 Uhr)
Während Mainz mit nur einem Punkt Rückstand auf die viertplatzierte Frankfurter Eintracht von der Champions League träumen darf, muss Bremen bei nur noch sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und angesichts der guten Form des FC Augsburg mit sorgenvoller Miene nach unten blicken. Setzt es auch in Mainz eine Pleite, drohen unruhige Zeiten an der Weser.

In Mainz ist man dagegen völlig gelassen und will sich offiziell nicht mit dem Thema Europapokal befassen. Stattdessen blickt Trainer Thomas Tuchel mit seinem Team von Spiel zu Spiel und will dabei das Beste herausholen. Für den angepeilten Sieg soll zunächst wieder eine sichere Defensive sorgen, in der Stefan Bell aufgrund einiger Ausfälle erneut auf ungewohnter Position als Rechtsverteidiger ran muss.

Bei Bremen liegt aktuell sowohl defensiv als auch offensiv einiges im Argen. Während Aaron Hunt nach seinem Doppelpack als Joker gegen Fürth damit rechnen darf, in Mainz wieder in die Startelf zu rücken, wird Abwehrchef Sokratis aufgrund der Ausfälle von Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic wohl wieder im defensiven Mittelfeld benötigt. Marko Arnautovic wie Eljero Elia müssen dagegen vermutlich wieder auf die Bank.

Mögliche Aufstellungen:
Mainz: Wetklo – Bell, Svensson, Noveski, Pospech – Baumgartlinger – Zimling, Soto – Ivanschitz – Müller, Szalai
Bremen: Mielitz – Gebre Selassie, Lukimya, Pavlovic, Schmitz – Sokratis, Trybull – Ignjovski, de Bruyne, Hunt – Petersen

FC Augsburg – Hannover 96 (15.30 Uhr)
Nach der bislang drittstärksten Rückrunde aller Bundesligisten hat Augsburg den Rückstand ans rettende Ufer auf nur noch fünf Punkte verkürzt und will Düsseldorf heute mit einem Sieg gegen Hannover weiter auf die Pelle rücken. Weil die 96er das heimschwächste Team der Liga sind, scheinen die Augsburger Chancen zumindest nicht schlecht zu stehen.

Auch die Tatsache, dass mit Alexander Manninger die in den Spielen vor und nach der Winterpause starke Nummer eins nach überstandener Verletzung wieder zurückkehrt, dürfte der Mannschaft von Trainer Markus Weinziel Sicherheit geben. Zudem feiert auch Kapitän Paul Verhaegh nach langer Pause sein Comeback in der Startelf. Der Niederländer übernimmt seine angestammte rechte Abwehrseite, von der Kevin Vogt ins Mittelfeld rückt, wo Tobias Werner nach der fünften gelben Karte ausfällt.

Bei Hannover muss Trainer Mirko Slomka mit Mame Diouf und Sergio da Silva Pinto zwei gesperrte Stammspieler ersetzen, für die wohl Artur Sobiech und Manuel Schmiedebach in die Mannschaft kommen. Ebenfalls wieder an Bord ist Routinier Steven Cherundolo, der erstmals im neuen Jahr verfügbar ist und rechts verteidigen wird.

Mögliche Aufstellungen:
Augsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Koo, Vogt, Ji, Hahn – Mölders
Hannover: Zieler – Cherundolo, Djourou, Schulz, Pocognoli – Schmiedebach, Hoffmann – Ya Konan, Pander – Abdellaoue, Sobiech

Fortuna Düsseldorf – Bayer Leverkusen (15.30 Uhr)
Obwohl die letzten Spieltage eigentlich ordentlich verliefen, ist der Vorsprung der Fortuna auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte geschmolzen, weil Augsburg eine sehr gute Rückrunde spielt. Gegen Leverkusen darf sich Düsseldorf daher eigentlich keine Niederlage erlauben. Aber auch Bayer sollte nicht zum dritten Mal in Folge verlieren, um den schon sicher geglaubten dritten Rang nicht doch noch zu verspielen.

Personell sind die Voraussetzungen bei der Fortuna gut, kann Trainer Norbert Meier doch mit Ausnahme des am Oberschenkel verletzten Adam Bodzek seine erste Elf aufbieten. Nachdem Neuzugang Mathis Bolly gut eingeschlagen hat, kann Meier vor allem im Angriff variieren, da mit Robbie Kruse, Stefan Reisinger, Dani Schahin nd Ken Ilsö weitere torgefährliche Offensivkräfte zur Verfügung stehen.

Bei Bayer hakte es zuletzt vor allem im Angriff, was sicherlich auch mit der Formschwäche von Andre Schürrle zu tun hat. Der Nationalspieler könnte daher heute zunächst auf der Bank sitzen, während Sidney Sam beginnt. Wieder dabei ist nach überstandener Verletzung Ömer Toprak, wohingegen der Einsatz von Lars Bender überaus fraglich ist.

Mögliche Aufstellungen:
Düsseldorf: Giefer – Balogun, Latka, Malezas, van den Bergh – Fink, Tesche – Reisinger, Bellinghausen – Bolly, Kruse
Leverkusen: Leno – Carvajal, Wollscheid, Toprak, Boenisch – Bender, Reinartz, Rolfes – Castro, Kießling, Sam

FC Bayern München – Hamburger SV (18.30 Uhr)
Abhängig vom Ergebnis zwischen Stuttgart und Dortmund kann der FC Bayern möglicherweise schon heute die Meisterschaft feiern, was in 50 Jahren Bundesliga zu diesem Zeitpunkt noch keinem Verein gelungen ist. Der HSV hat sich derweil etwas aus der Deckung gewagt und sich in Person von Trainer Thorsten Fink mehr oder weniger deutlich zum Ziel Europa League bekannt.

Bei den Bayern ist mit der Mannschaft zu rechnen, die am Dienstag auch in der Champions League gegen Juventus Turin auflaufen wird. Trainer Jupp Heynckes muss somit vor allem wieder eine knifflige Entscheidung treffen und entweder Thomas Müller oder Arjen Robben auf die Bank setzen, wobei es im Jahr 2013 in diesem Fall stets den Niederländer getroffen hat.

Beim HSV muss Trainer Fink den gesperrten Linksverteidiger Marcell Jansen ersetzen, für den der wieder fitte Petr Jiracek beginnen wird. Wie sich der tschechische Mittelfeldspieler auf ungewohnter Position schlägt bleibt indes ebenso abzuwarten wie die Tagesform des HSV, der in den vergangenen Wochen zwischen überragenden Leistungen wie beim 4:1 in Dortmund und unterirdischen Vorstellungen wie beim 0:1 gegen Augsburg schwankte.

Mögliche Aufstellungen:
München: Neuer – Lahm, van Buyten, Dante, Alaba – Javi Martinez, Schweinsteiger – Müller, Kroos, Ribery – Mandzukic
Hamburg: Adler – Diekmeier, Bruma, Westermann, Jiracek – Badelj, Rincon – Skjelbred, van der Vaart, Aogo – Rudnevs