Ausschreitungen: VFB Stuttgart Fans werfen Bengalos aufs Spielfeld

Es hätte für den VfB Stuttgart ein rundum gelungener Abend werden können.

Mit drei Punkten aufgrund später Tore von Vedad Ibisevic (76. Minute) sowie in der Nachspielzeit durch Martin Harnik haben sich die Schwaben auf Tabellenplatz 2 der Gruppe E vorgearbeitet und in den verbleibenden zwei Partien alles selbst in der Hand, was den Einzug in die K.O. Runde betrifft.

Erneute Rückkehr der Unverbesserlichen

Überschattet wurde der Erfolg des VfB allerdings durch Ausschreitungen im Stuttgarter Fanblock. Denn kurz vor dem Ende der ersten Hälfte wurden dort Bengalos und Feuerwerkskörper entzündet. Dies führte zu einer vierminütigen Unterbrechung der Partie durch Schiedsrichter Craig Thomson. In dieser Zeit gelang es Trainer Bruno Labadia gemeinsam mit dem Stuttgarter Kapitän Serdar Tasci die Gemüter der Fans wieder so weit zu beruhigen, dass das Spiel schließlich doch fortgesetzt werden konnte. Nach dem Spiel äußerte sich Sportdirektor Fredi Bobic, dass einige nicht begreifen wollten und deshalb im Stadion nichts zu suchen hätten. Für solche Fans müsse man sich schämen.

Die Folgen könnten drastisch werden

Selbstverständlich wird es eine Untersuchung der UEFA zu den Vorkommnissen geben. Dem VfB Stuttgart drohen harte Strafen, denn der Verband hat in der Vergangenheit stets eine konsequente Null Toleranz Strategie verfolgt. Doch auch national kommen die Übergriffe zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn der Maßnahmenkatalog der Kommission “Sicheres Stadionerlebnis”, welche die Deutsche Fußball Liga (DFL) ins Leben gerufen hat, stößt bei vielen Vereinen weiterhin auf Ablehnung. Sollte hier eine Einigung nicht kurzfristig erfolgen, ist im Zweifel schnell die Politik am Zug.

Denn gerade in den letzten Monaten und Jahren haben die Vorkommnisse in den Stadien ein bedenkliches Maß angenommen. Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge äußerte hierzu kürzlich, dass es in niemandes Interesse sein könne, in den Stadien Sicherheitskontrollen wie am Flughafen einzuführen. Auch aufgrund der jüngsten Geschehnisse in Kopenhagen könnte dies aber, wenn die Verantwortlichen der Vereine jetzt nicht schnell handeln, bald Wirklichkeit werden.