Aston Villa für HSV-Coach Jol besser als Arsenal

Für den Hamburger SV kommt nach der Pflicht im UEFA-Cup erfüllt nun die Kür. Gegen den Premier-League-Club Aston Villa kämpfen die Hanseaten vor eigenem Publikum in der HSH-Nordbank-Arena um Platz eins in der Gruppe F.

Der Fußball-Bundesligist und Aston Villa sowie Ajax Amsterdam als drittplatzierte Mannschaft sind mit sechs Punkten gleichauf und haben sich bereits für die K.o.-Runde qualifiziert. Nun geht es lediglich um die Platzierungen, wobei der HSV als Tabellenführer das beste Torverhältnis aufzuweisen hat. Gruppenerster zu werden hat den (vermeintlichen) Vorteil, auf einen Gruppen-Dritten zu treffen, während sich der Zweitplatzierte mit einem Absteiger aus der Königsklasse messen muss.

Ob das tatsächlich ein Vorteil ist, wissen wir nicht“, meinte HSV-Coach Martin Jol und liefert postwendend auch die Begründung: “St. Petersburg hat sich in der letzten Saison auch nur als Dritter in die nächste Runde gerettet und am Ende den Pokal gewonnen.” Dennoch will der HSV den ersten Rang erreichen, denn ein Erfolg gegen den englischen Top-Club Aston Villa mehrt zumindest Prestige und Selbstvertrauen. Zudem ist ein Duell mit einem englischen Team für den Übungsleiter von besonderem Reiz. Immerhin hat der 52-jährige Niederländer drei Jahre als Trainer auf der Insel für Tottenham Hotspur gearbeitet, bevor er den HSV übernahm.


Von Jols Insider-Kenntnissen können die Hamburger bei ihrem Jahresausklang profitieren. “Aston ist eine Top-Mannschaft. Die sind zurzeit besser als Arsenal“, behauptet Jol. Seit dem 9. November ist die Mannschaft in der englischen Liga ungeschlagen. Jol weiß aber auch, wie dem Tabellenvierten der Premier League beizukommen ist. Zwei Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage stehen für den HSV-Trainer in seiner Zeit als Tottenham-Coach gegen die Birminghamer zu Buche.

Gut möglich jedoch, dass den Hamburgern weniger als befürchtet abverlangt wird. Die Engländer erwägen, mit der zweiten Garnitur nach Hamburg zu reisen. Schließlich ist ihnen eine Winterpause wie der deutschen Konkurrenz, in der der Akku aufgeladen werden kann, nicht vergönnt. Bis Jahresende muss die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill noch drei schwere Punktspiele – darunter am zweiten Weihnachtstag gegen FC Arsenal – bestreiten. Bereits im UEFA-Cup- Heimspiel gegen MSK Zilina hatte O’Neill seinen B-Kader auf den Platz beordert und prompt einen Ohrfeige erhalten: 1:2.


Sollte Villa jedoch sein Top-Ensemble aufbieten, droht Gefahr: Stürmer Gariel Abgonlahor (22 Jahre/10 Tore) sowie die Mittelfeldspieler Ashley Young (23), James Milner (22) und Gareth Barry (27) sind Englands neuer Stolz. “Ich bin sehr zufrieden mit den Spielern von Aston Villa. Sie stellen die Zukunft dar – eine glänzende Zukunft“, sagte Englands Nationaltrainer Fabio Capello vor wenigen Tagen.

Die voraussichtliche Aufstellungen:

Hamburger SV: Rost – Boateng, Demel, Mathijsen, Aogo – Benjamin – Trochowski, Jarolim, Jansen – Petric, Olic

Aston Villa: Guzan – Reo-Coker, Knight, Cuellar, L. Young – C. Gardner, Barry, Milner, Osbourne – Agbonlahor (Delfouneso), A. Young (Harewood)

Schiedsrichter: Alexej Nikolajew (Russland)